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10.29. Schützen und Bürgergarden, einst und heute (Friederike Zaisberger) - Langtext

10.29.1. Schützen und Bürgergarden, einst und jetzt

Patron aller Schützen ist der heilige Sebastian, dessen Fest am 20. Jänner gefeiert werden sollte. In Salzburg ist dieser allgemeine Schützen-Jahrtag seit der Einführung der Anton-Wallner-Feier im Februar 1960 in Vergessenheit geraten. Diese Gedenk- Feier wird jährlich am Sonntag um den 15. Februar – Wallners Todestag (um 1756–1810) – feierlich begangen, seit 1985 alternierend in den einzelnen Gauen und der Stadt Salzburg. Die Jahreshauptversammlung des Landesverbandes der Salzburger Schützen wird seit 1957 als Schützen-Jahrtag abgehalten.

Der Landesverband der Salzburger Schützen ist der jüngste unter den volkskulturellen Verbänden Salzburgs. Er löste sich erst 1993 aus dem Landesverband der Salzburger Heimatvereinigungen. Die ursprüngliche Dach-Organisation für Trachtenvereine, Musikkapellen und Schützen war seit 1926 der Landes-Trachtenverband mit dem Obmann Kuno Brandauer, der auch nach der Auflösung dieses Verbandes während der NS-Zeit, der Überwindung der Probleme der Nachkriegszeit und der Wiedergründung 1948 diesem von 1949 bis 1960 vorstand. Während in der Zwischenkriegszeit nur wenige Schützenvereine diesem Verband beigetreten waren, wuchs die Zahl der Schützenkompanien im Landesverband nun rasch an, sodass 1954 Alfred Neureiter, Kastenhofbauer und Hauptmann der Prangerschützen Oberalm, zum Schützenobristen und damit zum Landeskommandanten über alle im Landes- Trachtenverband zusammengeschlossenen Schützenvereine ernannt werden konnte. Nach seinem Tod 1983 folgte ihm 1984 bis 1998 Josef Egger, Neuwirt in Vigaun und Hauptmann der Prangerschützen Vigaun. Seither ist Franz Meißl, Bürgermeister von Werfen und Hauptmann des Struberschützen-Korps Werfen, Landesschützenobrist, unterstützt von zwei Stellvertretern im Rang eines Obristleutnants (2003: Roman Stubhann/Obertrum, Gerhart Bernhofer/Tamsweg).

Als Landesobmann des Landes-Trachtenverbandes und als Leiter der Dienststelle für Heimatpflege beim Amt der Salzburger Landesregierung war 1960–1965 Ferdinand Gietl, Gauobmann der Pongauer Heimatvereinigungen, tätig. Unter seinem Nachfolger Karl Merhaut (1965–1975) wurde der Verband neu organisiert, 1968 in Landesverband der Salzburger Heimatvereinigungen umbenannt und den Gauobmännern für die Schützen ein eigener Bezirkskommandant (Schützenmajor) zur Seite gestellt. Daraus entstanden bei der Neuorganisation 1993 die Bezirksverbände der Flachgauer Schützen unter Franz Forsthuber (seit 1996: Adolf Schweitl), der Lungauer Schützen unter Franz Fingerlos (seit 1997: Gerhart Bernhofer), der Pongauer Schützen unter Rupert Gratz (seit 1998: Johann Huber), der Pinzgauer Schützen unter Hans Kirchner, der Schützen der Stadt Salzburg unter Dr. Karl Zinnburg (seit 1994: Gert Korell) und der Tennengauer Schützen unter Leopold Breinlinger (seit 1999: Martin Kurz).

1975 bis 2000 hatte Harald Dengg die Funktionen des Referatsleiters der Salzburger Heimatpflege und des Obmannes des Landesverbandes der Heimatvereinigungen inne. Unter seiner Aegide wurde 1993 das Referat für Heimatpflege in Referat Salzburger Volkskultur umbenannt und im gleichen Jahr ein eigener Landesverband der Salzburger Schützen gebildet. Die Schützen sind dadurch Teil des nunmehrigen Landesverbandes Salzburger Volkskultur geworden, der seit 2000 unter der Leitung von Dr. Lucia Luidold vom Referat Salzburger Volkskultur beim Amt der Salzburger Landesregierung steht.

Für die geistliche Begleitung der Schützen sorgte zwischen 1965 und 1986 der Kapuzinerpater Ulrich Holzschuh als Landesschützenkurat. Seit 1990 hat Univ. Prof. Dr. Hans Paarhammer diese Aufgabe übernommen, nunmehr mit dem Titel Landesschützensuperior, unterstützt von einigen Schützenkuraten in Stadt und Land.

10.29.2. Landfahne und Feuerschützen

Im ersten Viertel des 10. Jahrhunderts wurde der Heerbann im neu entstehenden Deutschland umgestaltet. Vor allem zur Abwehr der anstürmenden Ungarn erhielten die Bauern erstmals Waffen. Seit 1231 durften Städte und Märkte im Heiligen Römischen Reich Bürgerwehren zu ihrer Verteidigung aufstellen. Die bayrische Landfriedensordnung von 1244 sah die Bewaffnung der Bauern zur Verteidigung von Haus und Hof bei kriegerischen Überfällen vor. Zu einem Angriffskrieg außerhalb des eigenen Landes konnte aber niemand gezwungen werden. 1439 wird die „Land-Wehr” als eine der Pflichten der Salzburger Landgerichtsleute erwähnt und 1456 schriftlich jeder zehnte Mann für die Einberufung in die „Landfahne” registriert. In Notzeiten konnte dazu noch jeder fünfte und jeder fünfzehnte eingezogen werden. Von jedem zehnten „Ganzen Hof” war der Hauptmann zu stellen. Damals war die Abwehr der Türken, die 1478 sogar bis in den Lungau gekommen sind, der Anlass für Neuregelungen. Im Ernstfall war der Pflegrichter für die Aufstellung verantwortlich, das Land- bzw. Pfleggericht bildete den „Assentierungsbezirk” für eine durchschnittlich 300 Mann starke Schützenkompanie. Beim Hauptort des Gerichtes befand sich in der Regel der Schießstand. Neben den „Gemusterten” waren auch die – sportlichen – Feuerschützen verpflichtet, an bestimmten Tagen, zumeist an einem Sonntag pro Monat, zu Schießübungen zu erscheinen und jährlich am Vortl (d. i. Vorteil)-Schießen teilzunehmen, zu dem der Landesfürst den ersten Preis stiftete. Jeder Bürger in Städten und Märkten musste wenigstens drei Jahre Mitglied einer Schützen- Gesellschaft sein, um die Teilnahme an Wettschießen nachweisen zu können. Zu ihren Aufgaben zählte außerdem der Bau und die Erhaltung von Stadtmauern, Streifendienste in Krisenzeiten, Verteidigung ihrer Stadt/ihres Marktes, Teilnahme an kirchlichen und weltlichen Festen und regelmäßige Übungen im Umgang mit ihren Waffen.

1627 bzw. 1628 wurden Vorschriften erlassen, wie die je acht Fähnlein „vor dem Gebirg” und „inner Gebirg” einzuberufen und auszurüsten waren. Die Stärke der Fähnlein, das Ausmaß des Exerzierens und die Form der Wahl (!) der Befehlshaber wurden vorgeschrieben. Gleichzeitig wurde eine einheitliche Kleidung – das „Schützenröckl” mit Hut – und Bewaffnung eingeführt. Die Kosten wurden durch das Einheben des Rüstgeldes, einer Art Vermögenssteuer, von den Ausgemusterten beglichen. Mit Hilfe der vom Landesfürsten bereitgestellten Offiziere erfolgte die Einbindung in das seit 1633 in Salzburg existierende Berufsheer. Dessen Rekruten mussten am Wahltag des Landesfürsten einrücken. Die Dienstzeit des stehenden Heeres dauerte zuerst vier, seit 1792 aber sechs Jahre. Die Angehörigen der Landfahne konnten jedoch auch im Ernstfall jeweils nur für vier (!) Wochen einberufen werden. 1734 wurde die stehende Land-Miliz eingeführt, worauf die Landfahne und die inzwischen in sie eingegliederten – sportlichen – Feuerschützen für 60 Jahre von der Pflicht zur Landesverteidigung enthoben waren.

1794 wurde die Landfahne gegen den heftigen Widerstand vor allem der bäuerlichen Bevölkerung wieder eingeführt. Das Zeitalter der Franzosenkriege erforderte solche Maßnahmen. Mit dem Ende des selbständigen Fürsterzbistums Salzburg 1803 und des nachfolgenden Kurfürstentums Salzburg 1806 wurde die Landfahne in ihrer alten Form endgültig aufgelöst.

10.29.3. Landwehr, Landsturm, Nationalgarde und Freiwillige Schützen

Salzburg wurde 1806 erstmals dem seit 1804 existierenden Kaisertum Österreich angeschlossen. Da das reguläre österreichische Militär nicht auf eine „Reserve an Ortskundigen” – heute würde man Partisanen sagen – verzichten wollte, wurde auf Anraten des jungen Erzherzogs Johann 1808 die Einrichtung der Landwehr auch in Salzburg begonnen. Aus dem Flachgau wurde die Stadt-Compagnie und das Erste und Zweite Bataillon aufgestellt. Das Dritte Bataillon wurde aus Pongau und Lungau, das Vierte aus Pinzgau, Zillertal, Brixental und Windisch-Matrei rekrutiert. Die Bürgergarden erhielten den Auftrag, mit ihren nicht landwehrpflichtigen Mitgliedern die innere Ordnung aufrechtzuerhalten. Als Stabsoffiziere zog man erzbischöfliche oder kurfürstliche Militär- Pensionisten ein, Oberoffiziere sollten Landesbeamte sein, nur vier Offiziere und für jede Kompanie einen Korporal stellte das kaiserliche Militär ab. Der neuerliche Krieg gegen Frankreich 1809 erforderte den ersten Einsatz der Landwehr, die aber schon am 14. Mai 1809 von den siegreichen Franzosen wieder aufgelöst wurde. Trotzdem wurde Inner Gebirg vom Landsturm weiter gekämpft. Das Motto war „Schütz ist jeder, der mit einem brauchbaren Schießgewehr, um Kugeln laden zu können, umzugehen weiß, er mag als Feuerschütz eingeschrieben (gemustert) sein oder nicht”. Die Offiziere sollten lesen und, wenn möglich, auch schreiben können. Die Dienstzeit war, wie in der alten Landfahne, auf vier Wochen begrenzt.,

Während der Zugehörigkeit Salzburgs zu Bayern (1810–1816) wurden zuerst 1811 die letzten Feuerschützen-Kompanien aufgelöst, die Landwehr-Regimenter dem – bayerischen – Kreis-Kommando des Salzach-Kreises (Salzburg, Berchtesgaden, Kitzbühel) unterstellt und dann in allen Städten, Märkten und Flecken eine Nationalgarde III. Klasse aufgestellt, aus der 1812 der Nachschub für den verlustreichen Russland- Feldzug Napoleons rekrutiert wurde. Inner Gebirg, vor allem im Pfleggericht Radstadt, entzogen sich die Stellungspflichtigen diesem Vorhaben allerdings rechtzeitig durch Flucht.

Nach der neuerlichen Besitzergreifung des Landes durch Österreich am 1. Mai 1816 wurde am 10. September 1818 die bayerische Nationalgarde in den Dörfern und Märkten aufgehoben, in den Städten war aber das „Paradieren” der National-Garden- Bürger-Corps weiter gestattet. Der Name wurde allerdings in Bürger-Militär abgeändert. 1824 wurde die Auszahlung des Schützen-Vortls, die das k.k. Aerar übernommen hatte, untersagt. Von dieser Regelung ausgenommen waren nur die Gerichte Salzburg, Hallein und Lofer, weshalb die dortigen Feuerschützen-Gesellschaften überlebten. Erst nach 1835 kam es wieder zur Neugründung von Schützenkompanien, die aber als Prangerschützen nur noch für kirchliche Feste ausrücken durften.

Im Revolutionsjahr 1848 wurden von 15. März an wiederum Nationalgarden aufgestellt, die in Orten mit mehr als 1.000 Einwohnern „Bürger-Corps” genannt wurden, in Märkten hießen sie „Schützen-Corps”. Inner Gebirg formierten sich 1849 noch Schützenkompanien, um der Gefahr einer Front gegen Italien begegnen zu können. 1851 wurden die Nationalgarden aufgelöst, gleichzeitig aber der Fortbestand von Schützen-Formationen „in jenen Orten, an welchen zufolge besonderer Bewilligungen oder Statuten Bürger- oder Schützen-Corps bestehen” genehmigt. Sie wurden dem Landsturm zugeordnet und dem Ministerium für Landesverteidigung unterstellt. Während des Ersten Weltkriegs plante man 1916 die Eingliederung aller bestehenden Schützenvereine in den Landsturm. Die Salzburger Zentralbehörden verhinderten das aber mit dem Hinweis, dass die Schützen nur zu kirchlichen und patriotischen Festen zusammenkämen, keine Ausbildung im Schießen haben wollten und keine Versammlungen abhielten. An ihrer Stelle erfüllten die „Freiwilligen Schützen”, vor allem mit der Verteidigung der südlichen Staatsgrenzen, die Kriegspflichten.

10.29.4. Kriege und Aufstände

Die militärische Schlagkraft der Landfahne – auch gegen den eigenen Landesherrn – wurde bei den Bauernaufständen, die das „Land inner Gebirg” bis zum Brixental erfassten, deutlich sichtbar, wie z.B. beim Goldegger Aufstand 1462 gegen den Erzbischof als neuen Herrn, dem Pongauer Aufstand von 1564 hauptsächlich aus Glaubensgründen und dem Zillertaler Aufstand 1644 wegen schrecklicher Hungersnot, vor allem aber beim großen Bauernkrieg 1525/1526. Zum Forderungsprogramm der Bauern und Bergleute gehörte die Wiederherstellung des alten Rechts, das damals allmählich vom Römischen Recht abgelöst wurde, und die Predigt des reinen Evangeliums. Nach einem großen Sieg des Bauernheeres bei Schladming 1525, der Zerstörung einiger Landesburgen und der Belagerung der Festung Hohensalzburg musste der Landesherr Kardinal Matthäus Lang nachgeben. Da die Vereinbarungen aber nicht eingehalten wurden, kam es 1526 neuerlich zum Aufstand, den Gefolgsleute des Tirolers Michael Gaismair (1491–1532) anzettelten. Mit seinem radikalen Programm einer „Bauernrepublik” nach Schweizer Vorbild erhielt er aber nicht den nötigen Rückhalt bei der Gesamtbevölkerung. Das Bauernheer belagerte schließlich vom 14. April bis 2. Juli 1526 die Stadt Radstadt, scheiterte aber durch das Eingreifen eines Entsatzheeres des katholischen Schwäbischen Bundes.

Während des großen Glaubenskrieges, dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648), wurde das Land Salzburg, mit Ausnahme von Strasswalchen und der Stadt Mühldorf am Inn, von direkten Kriegseinwirkungen verschont. Trotzdem waren bei fast allen großen Schlachten salzburgische Kontingente im Rahmen der Reichsarmee im Einsatz. Neben den Ausgaben für das Berufsheer (Söldner) kosteten die Aufrüstung der Landfahne rund 900.000 Gulden und die nötigen Befestigungsbauten rund eine Million Gulden, das sind etwa 154 Millionen €.

Mobil gemacht wurde nicht nur während des Spanischen Erbfolgekrieges und der durch ihn ausgelösten „Bayrischen Troublen” (1702–1704), im Österreichischen Erbfolgekrieg (1741–1745), auch im Umfeld der Protestantenvertreibung 1731 wurde die Landfahne im Flachen Lande einberufen, um ein Übergreifen der Bewegung auf das Vorland zu verhindern. Inner Gebirg wurde die Landfahne teilweise entwaffnet, um einen befürchteten, neuerlichen Bauernaufstand zu verhindern.

Die Folgen der Französischen Revolution 1789 veränderten das Aussehen Europas. 1797 besetzten französische Truppen den Lungau, 1800 nach der Schlacht am Walserfeld Stadt und Land Salzburg. 1803 wurde das innerhalb des Heiligen Römischen Reiches souveräne Fürsterzbistum Salzburg säkularisiert. Der geistliche Landesfürst Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo musste abdanken. 1803–1806 regierte Großherzog Ferdinand III. von Toscana das aus den aufgehobenen geistlichen Fürstentümern Salzburg, Berchtesgaden, Eichstätt und Passau gebildete Kurfürstentum Salzburg. Nach dem neuerlichen Einmarsch der Franzosen und der mit ihnen verbündeten Bayern 1805 regte sich heftiger Widerstand „Inner Gebirg”. Salzburg kam erstmals zu Österreich. 1809 besetzten Napoleons Truppen Salzburg und unterstellten die Verwaltung für eineinhalb Jahre direkt Frankreich. Trotz der weitgehend siegreichen Abwehrkämpfe des Landesaufgebotes, das diesmal nicht nur Tiroler Schützenkompanien, sondern auch reguläres österreichisches Militär unterstützten, wurde 1810 Salzburg in den alten Grenzen, ohne die „Auswärtigen Herschaften” in Niederösterreich, Steiermark und Kärnten, aber vermehrt um Berchtesgaden und Kitzbühel, als Salzachkreis bis 1816 Bayern zugesprochen. Am 1. Mai 1816 kam Salzburg – um die Hälfte verkleinert – zu Österreich.

10.29.5. Franzosenkriege

In den Jahren 1800, 1805 und 1809 wurde hauptsächlich an den Pässen gekämpft, die den Zugang zum Land „Inner Gebirg” ermöglichten, wie der Pass Lueg zwischen Golling und Werfen, der Steinpass bei Unken und der Pass Strub an der Landesgrenze zu Tirol.

Im Dezember 1800 diente der Pass Lueg nur dem Rückzug des österreichischen Militärs und dem Corps des Prinzen von Condeé, der gegen das revolutionäre Frankreich kämpfte. 1805 wurden die Befestigungsanlagen abwechselnd von Österreichern und Franzosen eingenommen und 1808 ausgebaut. 1809 war das Land Salzburg zweigeteilt. Das flache Land war von Franzosen und Bayern besetzt, Inner Gebirg schloss sich dem Aufstand der Tiroler an. Die Trennungslinie verlief von Abtenau über den Pass Lueg und Berchtesgaden zum Steinpass. Nach einem kurzen Waffenstillstand im Juli 1809 begann im September der Aufstand unter der Führung von Jakob Strucker. Der Kapuzinerpater Joachim Haspinger scheiterte als Oberkommandant dann im Raum Hallein-Oberalm und zog nach heftigen Kämpfen im Pass Lueg mit den Tiroler Schützen in Richtung Kärnten ab. Der große Einsatz der Salzburger Schützen unter dem Stegenwald-Wirt Josef Struber war vergeblich gewesen. Teile der Befestigungen wurden zerstört, 1834 bis 1837 neuerlich ausgebaut, fielen aber im 20. Jahrhundert großteils dem Straßenbau zum Opfer. Erst in den letzten Jahren konnte die obere Festung – sie ist noch immer militärisches Sperrgebiet – restauriert werden.

Im Dezember 1800 war der Pass Strub, der aus zwei Straßensperren auf Salzburger und Tiroler Seite bestand, zur Rückzugssicherung für die zwischen Unken und Schneizelreit eingesetzten Schützenkompanien genützt worden. 1805 wurden alle Pässe im Saalachtal heftig umkämpft. 23 Schützenkompanien standen unter dem Kommando des Loferer Pflegers Franz Anton Berchtold von Sonnenburg, der so das Zusammengehen der Salzburger Schützen mit dem fremden österreichischen Militär deckte. Der bayerische General Deroy (1743–1812) konnte am 2. und 3. November 1805 im salzburgischen Pass Strub abgewehrt werden. Da jedoch die regulären österreichischen Truppen am 4. November abzogen, wurde von den nachrückenden Feinden die Zerstörung der Befestigungsanlagen im Pass Strub, am Hirschbichl, in Luftenstein und Frohnwies befohlen.

Während der Erhebung von 1809 verlief die Hauptverteidigungslinie vom Pass Lueg über den Hirschbichl nach Luftenstein zum Pass Strub. Die heftigsten Kämpfe fanden am Pass Lueg, auf der Langen Brücke (Halbstunden-Brücke) bei Taxenbach unter dem Kommando von Hans Panzl, rund um Mittersill und im Raum Lofer statt. Das Oberkommando hatte im Auftrag von Andreas Hofer (1767–1810) Anton Wallner. Die Pinzgauer Schützen unterstanden im Saalachtal dem Landwehr-Oberleutnant Anton von Rauchenbichler. Nach langer Gegenwehr stürmte die bayerische Division Wrede am 11. Mai 1809 den Pass Strub und sprengte die Festungsbauten, die in der Folge unter der Leitung von Bergknappen vom Dürrnberg abgetragen werden mussten. Im September 1809 flammten die Kämpfe neuerlich auf. Trotz des erfolgreichen Kampfes um den Unkener Friedhof verlor Josef Speckbacher am 17. Oktober die zweite Schlacht am Botenbühel bei Melleck. Am 19. Oktober 1809 erfolgte beim Dießbachgut in den Hohlwegen die Kapitulation. Für das Gedenkjahr 1984 wurden die Reste des Salzburger Pass Strub restauriert, der Tiroler Pass Strub ist seither dem Straßenbau gänzlich zum Opfer gefallen.

10.29.6. Bekannte Schützen aus der Franzosenkriegszeit

Johann Georg Angerer: 1809 von den Franzosen in Salzburg in Geiselhaft genommen, kämpfte mit den Brixentaler Schützen im Oktober 1809 am Botenbühel bei Melleck.

Berchtold von Sonnenburg, Franz Anton Maximilian (1.3.1749–14.3.1809): Wurde am Schützenkongress in Zell am See am 27.12. 1800 zum Oberkommandanten gewählt, 1805 in französischer Gefangenschaft, 1806 freigelassen, starb an Entkräftung.

Pater Joachim Haspinger (27.10.1776–20.1.1858): Der Pustertaler kämpfte seit 1796 gegen Frankreich. Er trat 1802 in den Kapuzinerorden ein und setzte von 1805 an dem modernen Staatsdenken Bayerns heftigen Widerstand in Kirchenfragen entgegen. 1809 führte er mit Salzburger und Tiroler Schützen einen erfolglosen Vorstoß über Berchtesgaden Richtung Hallein, um die Bayern zu vertreiben. 1811 musste er Weltgeistlicher werden. Von 1854 an bis zu seinem Tod lebte er im Schloss Mirabell in Salzburg.

Johann, Erzherzog von Österreich (20.1.1782–10.5.1859): Der 18-Jährige verlor als kommandierender General am 15.12.1800 die Schlacht auf dem Walserfeld. Seine Position während der Freiheitskriege 1805–1809 bzw. 1813 ist umstritten, da er die Bewohner im Salzburger Inner Gebirg und in Tirol zum Widerstand gegen Bayern und Franzosen aufrief, die österreichische Führung die Bauernschützen aber jedes Mal, nach dem Abschluss von Waffenstillständen, im Stich ließ.

Ignaz Kettner (8.1.1776–1.1.1867): Stammte aus Böhmen und hat an allen Feldzügen seit 1798 teilgenommen, verteidigte 1809 den Pass Lueg und blieb 1810 in Golling.

Anton von Leys, später Edler von Paschbach (12.12.1777–19.5.1869): Der Pustertaler kämpfte am Pass Luftenstein und in Berchtesgaden. Nach dem Seitenwechsel Bayerns wurde er 1813 – bayerischer – Schlosshauptmann auf Hohensalzburg.

Johann Panzl (23.6.1786–22.8.1862): Übersiedelte von Mühlbach im Pinzgau nach Windisch Matrei, kämpfte 1805 im Raum Lofer und wurde 1809 Hauptmann der 2. Saalfeldener Schützenkompanie, verteidigte am 27. Juli 1809 mit 400 Mann die Lange Brücke bei Taxenbach gegen 7.000 Bayern (Halbstundenbrücke, weil eine halbe Gehstunde unterhalb von Taxenbach gelegen). Nach Flucht und Rückkehr erhielt er wegen seiner Tanzkunst (!) Amnestie von den Franzosen. Nach einem abenteuerlichen Leben reiste er 1852 nach St. Petersburg und erhielt von Zar Nikolaus I. unter anderem das Ehrenbürgerrecht des russischen Zarenreiches. Er ist der einzige Freiheitskämpfer, von dem eine Fotografie existiert (aus dem Jahr 1853 !).

Johann Baptist Petermandl (13.1.1775–5.4.1860): Der Pfleger von Mondsee (seit 1804) wurde nach einem Kriegsrechts-Verfahren auf der Festung Hohensalzburg 1813 abgesetzt, auch weil Mondsee inzwischen von Napoleon an den bayerischen General Wrede verschenkt worden war. 1826 konnte er das Pfleggericht Salzburg übernehmen, wo er 1860 starb.

Joseph Ferdinand von Pichl (1758–1830): Der aus Golling Stammende war salzburgischer Pfleger von Kropfsberg und Fügen mit Sitz in Zell am Ziller. Er übernahm 1809 als k.k. Landes-Defensions-General-Kommissär im salzburgischen Gebirgsland mit Sitz in Zell im Pinzgau die Aufgabe, die Pfleggerichte Inner Gebirg zur Stellung von Schützenkompanien aufzufordern. Von ihm stammt die Definition des „Schützen”.

Anton Hermann von Rauchenbichler (7.4.1780–26.4.1834): Am 1.3. 1809 übernahm der Student aus angesehener Familie als Oberleutnant des 1. Landwehr-Bataillons die Gollinger Kompanie. Nach der Besetzung des Flachen Landes durch Bayern und Franzosen ging er über das Zillertal in den Pinzgau und organisierte mit dem Landsturm die Verteidigung der Loferer Pässe. Nach dem Abzug der österreichischen Armee folgte er ihr in den Feldzug nach Ungarn. Nach dem Friedensschluss lebte er in Salzburg und verkaufte 1823 den Rauchenbichler-Hof (Linzer Bundesstraße 1) der „Hundsgräfin” Emilie Viktoria Kraus, die Napoleon auf seinen Feldzügen begleitet hatte.

Sebastian Riedl (10.1.1782–3.2.1821): Der Zillertaler Viehhändler wurde 1810 mit Geheimaufträgen nach London geschickt, da er persönliche Kontakte zu russischen, preußischen und österreichischen Generälen hatte. Bei der Neuorganisation Salzburgs in diesem Jahr teilte Bayern das Zillertal erstmals der bayerischen Verwaltung in Tirol zu. 1814–1816 kam es wieder zu Salzburg. 1816 versuchten Schützenmajor Josef Speckbacher und Riedl, das Zillertal durch militärische Aktionen von Bayern – und damit vom damals noch bayerischen Salzburg – zu lösen. Aber erst nach dem Anschluss Salzburgs an Österreich (am 1. Mai 1816) kam das Zillertal 1818 zu Tirol.

Joseph Ringelsheim (1774–8.9.1825): Der Major im 59. Linien-Infanterie-Regiment „Großherzog von Baden” (später das „Rainer-Regiment”) nahm an allen Kriegen gegen Frankreich teil, auch an der Schlacht am Walserfeld. Nach der Völkerschlacht von Leipzig 1813 übersiedelte er nach Salzburg. 1826 widmete ihm das Salzburger Offiziers-Corps das von Franz Hitzl geschaffene Grabdenkmal auf dem St. Peters- Friedhof.

Peter Sieberer (29.6.1777–10.9.1834): Der Deising-Bauer aus Pfarrwerfen war Hauptmann der Pfarrwerfener Schützenkompanie, mit der er unter dem Oberkommando von Joseph Struber 1809 den Pass Lueg 13 Tage lang gegen 11.000 Franzosen und Bayern verteidigte. Er und Struber wurden sechs bzw. acht Wochen lang (von den Bayern) als Geiseln inhaftiert. Nach 1818 wurde er von Kaiser Franz I. mit der kleinen goldenen Zivil-Ehren-Medaille ausgezeichnet, erhielt 1833 eine Pension und seine Ausgaben während des Krieges ersetzt. Als Kaiser Franz mit seiner Gattin Carolina Augusta 1824 Werfen besuchte, paradierten 200 Schützen unter Schützen- Major Joseph Struber und Hauptmann Peter Sieberer als Fahnenoffizier.

Joseph Speckbacher (13.7.1767–28.3.1820): Der neben Andreas Hofer wohl bekannteste Schützenkommandant wurde bei den Kämpfen am Melleck 1809 so schwer verwundet, dass er 1820 an den Folgen starb.

Kaspar Steger (27.2.1780–26.3.1860): Der Hauptmann der Radstädter Schützenkompanie zeichnete sich bei den Kämpfen im Pass Lueg 1809, an der Tuschenbrücke bei Golling und beim Entsatz Haspingers am Georgenberg bei Kuchl aus. Auf Befehl des Oberkommandanten Andreas Hofer erhielt er 1809 in Abtenau, in Ermangelung einer goldenen, die silberne Tapferkeitsmedaille von 1797 verliehen. 1818 kaufte er das Wiesenegg am Obertauern, 1829 das Wirtshaus in St. Koloman, 1839 übersiedelte er in die Stadt Salzburg und 1857 zu seinem Sohn, dem Pfarrer von Seekirchen.

Joseph Struber (13.2.1773–19.7.1845): Der Wirt im Stegenwald übernahm 1809 als Schützenhauptmann die Verteidigung des Pass Lueg. Deshalb ernannte ihn P. Haspinger noch während des Einsatzes zum Major, was von Andreas Hofer bestätigt wurde. Beim Überfall in Oberalm (Anfang Oktober 1809) konnte sich Struber nur dadurch vor den Franzosen retten, dass er beim (Döllerer-) Wirt den Kellner spielte. Nach dem Abzug Haspingers und dem Friedensschluss am 20. Oktober 1809 kapitulierte Struber und übergab den Pass. 1818 wurde er mit der mittleren goldenen Zivil-Ehren-Medaille ausgezeichnet und erhielt ab 1833 eine Pension. 1908 wurde zu seinem Andenken das Denkmal im Pass Lueg aufgestellt.

Jakob Strucker (18.2.1761–13.12.1824): Der Lungauer begann seine Karriere als landesfürstlicher Beamter mit 15 Jahren, diente fünf Jahre beim Militär und wurde schließlich 1793 Mautschreiber in Lofer. Die Mitglieder der Landfahne im Pfleggericht Lofer wählten ihn 1800 zum Hauptmann und verteidigten unter seiner Führung den Botenbühel bei Melleck. 1802 wurde er für die salzburgische Goldene Medaille vorgemerkt, 1804 erhielt er die Silberne Ehrenmedaille der Tiroler Landstände. 1809 führte er als Landwehr-Hauptmann Schützen- und Landsturmkompanien im Pongau zusammen. Vor den einrückenden Bayern ging er in den Lungau, wurde von Anton Wallner aber neuerlich zum Kommandanten im Pongau ernannt. Nach der Kapitulation am Pass Lueg am 20. Oktober floh er nach Kärnten, geriet in Villach in französische Gefangenschaft und verlor seinen Posten in Lofer an einen bayerischen Beamten. Auf seinen Hilferuf erhielt er aus Wien 3.000 Gulden, um seine Schulden zu bezahlen und eine Anstellung beim k.k. Zollamt in Korneuburg. Er starb als Magazineur im Hauptzollamt in Wien. Sein malerisches Talent bezeugen Ansichten von Radstadt und Altenmarkt im Pongau, von St. Michael im Lungau und eine Ansicht des Salzachtales zwischen Salzburg und Golling.

Anton Wallner (um 1756–15.2.1810): Seine Geburt am Hinterlehen-Gut in Krimml wurde nicht in die Kirchenbücher eingetragen. Er verkaufte den geerbten Besitz 1791 und erwarb dafür das Aichberger-Wirtshaus im damals noch salzburgischen Windisch Matrei. 1797 führte er die Schützen gegen die Franzosen bis nach Brixen. 1805 beteiligte er sich am ganzen Feldzug. 1807 gewann er beim großen Kaiserschießen in Graz den ersten Preis. 1809 war er Unterleutnant der Matreier Schützenkompanie und kämpfte unter dem Kommando von Anton von Leys an den Loferer Pässen. Bei der zweiten Tiroler Erhebung wurde er vom k.k. Intendanten Roschmann zum Oberkommandanten im Pinzgau ernannt. Um den Nachschub zu organisieren, übergab er das Kommando an Panzl und bereiste den Pongau. Am 8. Juli 1809 ließ er die wehrfähigen Pongauer nach Radstadt, die Pinzgauer nach Weißbach durch Sturmläuten einrücken. Die Schützen mussten für fünf Tage Verpflegung und Munition mitbringen. Nach dem Waffenstillstand und der Übergabe des Pass Lueg musste Wallner fliehen. Wieder daheim wurden er und seine Familie von französischen Offizieren, die ihn bewunderten, beschenkt. Bei der dritten Erhebung konnten Pinzgauer und Tiroler Schützen die Bayern bis Unken zurückdrängen. Nach dem Friedensschluss (vom 14. Oktober) half Wallner den Pustertaler Schützen, die Franzosen bis Lienz zurückzudrängen. Nun wurde ein Kopfgeld auf ihn ausgeschrieben, die für ihn gestellten Geiseln wurden erschossen. Wallner floh nach Wien, wo er – auf die Falschmeldung, dass seine Familie ermordet worden sei – im Allgemeinen Krankenhaus an Nervenfieber starb.

10.29.7. Prangerschützen

Zur Feier der so genannten Prangtage, vor allem des Fronleichnamsfestes, aber auch bei Besuchen hoher Gäste des Landesfürsten, haben sich aus alten Wurzeln Lärmbräuche entwickelt, die nach der Erfindung des Schießpulvers im 14. Jahrhundert mit Gewehren, Stutzen, Handböllern und Kanonen vollzogen wurden. Einzelne Mitglieder der seit Beginn des 16. Jahrhunderts nachweisbaren Feuerschützen- Gesellschaften beteiligten sich gegen eine „Aufwands-Entschädigung” seit der Mitte des 16. Jahrhunderts an Prozessionen, vor allem an der Fronleichnamsprozession, aber auch an weltlichen Umzügen und der Begrüßung hochgestellter Persönlichkeiten. Das Salve-Geben – „salve” ist das lateinische Wort für „sei gegrüßt” – wurde so zum bis heute beliebten Lärmbrauchtum aller unterschiedlich bewaffneten Schützen. In bestimmten Abständen werden deshalb eigene „Salven-Wertungsschießen” abgehalten.

„16 Fendlein bewöhrtes Landtvolck” und „zwey wolgebutzte Fendlein” der Salzburger Bürgerschaft unterstützten die Feierlichkeiten anlässlich der Weihe des Salzburger Domes 1628. Es wurde „gantz zierlich eine nach der anderen Salve geschossen” und – wie der Chronist dankbar bemerkt – „dies ansehnlich Schiessen Gottlob ohne Schaden” beendet. Da es vor allem beim Böllerschießen immer wieder zu Unfällen gekommen war, verbot Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo am 1. August 1787 das „Aufziehen, Paradieren und Salve-Geben bey Prozessionen”, aber schon neun Jahre später musste das Verbot zurückgenommen werden, allerdings mit der Bedingung, dass weder die Kosten für das Pulver noch für die Verpflegung der Schützen weiter in der Kirchenrechnung geltend gemacht werden dürfen. Die 1748 gegründeten und 1751 genehmigten Jakobischützen nahmen zum Beispiel mit ihren Prangstutzen bis 1880 und dann wieder seit 1928 an den Fronleichnamsprozessionen teil. Weitere Anlässe für Lärmbrauch bieten das „Christkindl-Anschießen”, das „Mettenschießen”, das Schießen bei Hochzeiten und anderen Festen. Von großer Bedeutung war einst das „Wetterschießen”, mit dem man Hagel-Unwetter von der eigenen Gemeinde abwenden wollte. Neueren Datums ist das Sternschießen zum Jahreswechsel (seit 1967). Darüberhinaus gibt es die unterschiedlichsten Formen von Gratulations- und Jubiläumsschießen (Hochzeiten, Primiz, Fahnenweihe).

Während des 19. Jahrhunderts entstanden vermehrt Prangerschützenformationen ohne militärischen Hintergrund. 1909 bestanden in rund 30 Gemeinden Prangerschützen ohne Vereinsstatuten. Nach dem Anschluss an das nationalsozialistische Deutsche Reich 1938 wurden im Reichsgau Salzburg alle Vereine überprüft. Den Schützen wurde „jede konfessionelle Betätigung” verboten. Von 62 Schützenvereinen wurden 1939 deshalb 23, 1940 weitere sechs Vereine aufgelöst. Waffen und Uniformen mussten den Gemeinden übergeben werden. Einige Schützenvereine konnten nach Änderung ihrer Statuten als „Sportvereine” weiter bestehen. 1943 wurde eine Gauschützenordnung verlautbart, nach der dann 44 Vereine als „Schützengilden” genehmigt wurden. Sonderbar klingende Namen erhielten die Gilden in „Georgen” (St. Georgen), „Gilgen” (St. Gilgen) und „Marienbichl” (Mariapfarr).

Aber wie schon hundertfünfzig Jahre zuvor überlebte auch nach dem Zweiten Weltkrieg das aus der Tradition der Landfahne, der Feuerschützen-Gesellschaften und der Prangerschützen entstandene Salzburger Schützenwesen.

10.29.8. Fahnen

Fahnen haben eine lange Tradition als Symbol für die Zusammengehörigkeit von Menschen. Wie die ursprünglichen Feldzeichen aus dem Altertum haben sie ihren religiösen Charakter behalten. Soldaten leisten auch heute noch einen Fahneneid. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden einerseits Kirchenfahnen für Prozessionen, andererseits Banner für die Heerfolge. Die älteste bekannte Abbildung einer Salzburger Fahne ist das Banner, das in der Züricher Wappenrolle aus der Zeit um 1340 überliefert ist. Einer Fahne folgt das „Fähnlein”, eine Einheit Fußvolk zwischen 300 und 1.000 Mann unter dem Kommando eines Hauptmannes. (Die quadratische Fahne der Reiterei nennt man Standarte).

Alle Männer, die der prächtigen roten, gold bestickten Salzburger Landesfahne folgten – sie ist seit den Franzosenkriegen verschollen – bezeichnete man als Mitglieder der „Landfahne”. Da die Gemusterten nach Pfleggerichten eingezogen wurden, gab es bei den Gerichtshauptorten eigene „Landfahnen”. Diese militärischen Fahnen wurden zumeist in den Rüstkammern (Waffen- und Uniform-Depots) aufbewahrt. In Ermangelung einer eigenen Fahne wurden sie manchmal von Feuerschützen- Gesellschaften für Prozessionen entlehnt, wie z.B. die Landfahne des Pfleggerichtes Abtenau, die bis 1725 von den Gollinger Schützen für die Teilnahme an ihrer Fronleichnamsprozession ausgeliehen wurde. Bei den Salzburger Fahnen ist deshalb zwischen militärischen Fahnen (Landfahnen), Feuer-Schützen-Fahnen, die Schützen eines gemeinsamen Schießstandes erhielten (z.B. Traismauer 1724, Kuchl 1728, Itter 1741, Goldegg-St. Veit 1745, Mühldorf am Inn 1762, Großarl und Stauffenegg 1766, Taxenbach 1768, Markt Schellenberg 1805) und Prozessions-Fahnen zu unterscheiden. Diese wurden hauptsächlich von religiösen Bruderschaften bei Kirchenfesten mitgetragen, wie z.B. die „Bergwercks-Bruderschaffts-Fahn” in Großarl 1751.[3982] Fahnen sind deshalb auch Zeichen für kirchliche und weltliche Feste. Sie werden mit Fahnenbändern geschmückt, um die Verbundenheit mit Freunden auszudrücken. Mit Ausnahme von sechs Schützen-Vereinigungen verfügen alle Schützenkompanien und Bürgergarden über Fahnen, mit oftmals bis zu hundert Fahnenbändern. Bedingt durch die Endlichkeit des Fahnenstoffes wiederholen sich Feste mit Fahnenweihen durchschnittlich in jeder zweiten Generation.

Die älteste erhaltene Abbildung einer Salzburger Fahne wurde vor 1540 von Jörg Kölderer geschaffen, dem bedeutenden Hofmaler Kaiser Maximilian I.: ein Landsknecht schwingt vor der Salzburger Festung im Hintergrund die Landfahne mit dem Salzburger Landeswappen. Eine solche Fahne ist im Salzburger Museum Carolino Augusteum (SMCA) erhalten. Das kleine Wappen-Medaillon unter dem Löwen verweist auf die Zugehörigkeit dieser Fahne zur Stadt Salzburg. Die Jakobischützen aus St. Jakob am Thurn verwenden die gleiche Fahne mit dem heiligen Jakob im Medaillon. Das Fahnenbild der Radstädter „Siegesfahne” von 1527 hat den Stadtbrand von 1780 überlebt und wird – auf einen Trägerstoff aufgenäht – im Heimatmuseum Schloss Lerchen aufbewahrt. Die Fahnenstange der alten Loferer Fahne ist auch dem 16. Jahrhundert zuzuordnen. Es war üblich, dass jeder neue Fürsterzbischof seinen Städten, den wehrpflichtigen Märkten, den (Gerichts-)Gemeinden und den Feuerschützen auf ihr Ansuchen eine neue Fahne schenkte. Auf diese Weise erhielt z.B. Hallein zwischen 1724 und 1775 zur alten Fahne von 1687 noch weitere sechs neue Fahnen. 1745, 1748 und 1753 wurden Fahnen für „sämtliche Schützen in Salzburg” genehmigt, worunter die Mitglieder der Schützen-Gesellschaft beim Landeshauptschießstand zu verstehen sind. Bezahlt wurden die Fahnen vom Hofgarderobeamt.

Für die Fahnen des „Salzburger Bürger-Corps” war die Stadt Salzburg zuständig. 1749, 1772 und zuletzt 1804 erhielt die Bürgergarde aber Fahnen von den jeweiligen Landesfürsten gestiftet. Das Reglement für die Fahnenweihe des „Bürger-Militärs der kurfürstlichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg” am 24. Jänner 1804 ist in München erhalten geblieben, weil es 1805 als Vorbild für eine Fahnenweihe in Laufen diente.[3983] Die letzte Fahne aus der Zeit des noch eigenständigen, nun Herzogtum Salzburg (1806–1808) bekamen die Feuerschützen Glanegg, die ihren Schießstand beim Stanzinghof in Elsbethen hatten. Deshalb besitzen die Prangerschützen von Elsbethen eine Fahne, die in ihrem Zentrum ein Fahnenbild mit den Initialen von Kaiser Franz I. in einem Lorbeerkranz trägt.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gab es Fahnenweihen: 1844 für das Werfner Schützen-Corps, vor allem aber für die Salzburger Nationalgarde am 8. Oktober 1848 auf dem ehemaligen Marsfeld, dem Neuhauser Feld in Gnigl. Fahne, Aufstellungsplan und ein Ölbild mit der Darstellung der Fahnenweihe, sowie eine Standarte mit dem Portrait Kaiser Ferdinand I. (des Gütigen), sind im SMCA erhalten geblieben. Alle späteren Fahnen sind zumeist von Privatpersonen gestiftete Vereinsfahnen.

Als überregionale Fahnen wurden 1951 für den Pongau eine Gaufahne, 1995 eine Bezirksfahne geweiht. Im Pinzgau gibt es seit 1979 die Anton-Wallner-Bataillons-Fahne. 2003 wurde am 25. Mai die Lungauer Bezirksbataillonsfahne und am 28. September die neue Landesschützen-Fahne geweiht.

10.29.9. Uniformen

Eine Uniform ist eine einheitliche Bekleidung als Zeichen einer Zugehörigkeit zu einem Stand bzw. Beruf oder einer religiösen Gemeinschaft. Sie ist häufig die Fortentwicklung der Tracht einer bestimmten Region. Die Mitglieder der Salzburger Landfahne und mit ihnen die Feuerschützen sind in ihrer Alltagskleidung ausgerückt, bis 1627 (vor dem Gebirge) und 1628 (inner Gebirg) eine einheitliche Bekleidung und Bewaffnung vorgeschrieben wurde. Mit Hilfe des nun eingehobenen Ristgeldes (eine Art Vermögenssteuer auf die Ausgemusterten) konnten „Casaggen und Huet” (ein Überrock mit losen Ärmeln und eine Kopfbedeckung) angekauft, die Wartung der Waffen geregelt und die Besoldung von Spielleuten ermöglicht werden. Schon 1647 wurde aber festgestellt, dass die „Schützenröckl” teilweise zerrissen waren. Die Mannschaft wurde aufgefordert, Röcke und Hosen besser in Ordnung zu halten.[3984]

Über das Aussehen von (Feuer-)Schützen und Bürgergarden im 18. Jahrhundert informiert gut die von Karl Ehrenbert Freiherr von Moll vor 1800 veranlasste Trachtensammlung, die heute allgemein als Kuenburg-Trachtensammlung bekannt ist.[3985] Der „Bauer im Winterkleid” um 1790, der „Unteroffizier des bürgerlichen Fähnleins diesseits der Brücke” um 1785 und andere dienten als Vorbilder für die „Uniformierung” heutiger Schützen und Garden ebenso wie die Abbildungen der Adjustierung der Salzburger Landwehr 1809 und des anschließenden Landsturms.[3986]

Wichtiger Bestandteil einer Uniform oder Tracht ist der Hut, der neben militärischen Vorbildern häufig der regionalen Tracht entnommen wird: Pongauer Schützenoffiziere tragen mehrfach Offiziers-Kopfbedeckungen der k.u.k. Armee, mit grünen Straußenfedern oder schwarz-grünen Hahnenfedern (Bischofshofen, Wagrain), aber auch das Pongauer Guldenhütl oder der Salzburger Männerhut in Zylinderform finden Verwendung. Grenadiermützen nach österreichischem Muster werden hauptsächlich im Lungau getragen.

Mit Hermann Hinterstoisser kann gesagt werden, dass „Prangerstutzenschützen mit teils jüngeren Trachten im Flach- und Tennengau auftreten, regelrecht uniformierte (Pranger-) Schützen-Kompanien haben ihren Verbreitungsschwerpunkt im Tennengau Bärenfellmützen gibt es ausschließlich im Lungau. Braune und grüne Schützentrachten mit (zumindest für Offiziere) langschößigen Röcken sind hauptsächlich im Pongau vertreten, graue und braune Schützentrachten mit kurzschößigen Röcken im Pinzgau. Bürgergarden sind auf die alten Städte des Landes und die – wehrpflichtigen – Märkte beschränkt”.[3987]

10.29.10. Waffen

Bei Waffen unterscheiden wir Hieb-, Stich-, Wurf- und Schusswaffen und teilen sie in Fernkampfwaffen (Armbrust, Gewehr) und Nahkampfwaffen (Degen, Säbel) ein. Nach dem Verwendungszweck werden Waffen in Kriegs-, Jagd- und Sportwaffen untergliedert.

Zu den Blankwaffen zählen im Bereich der Schützen Degen und Säbel. Die Offiziere der beiden bürgerlichen Fähnlein der Stadt Salzburg führten und führen einen Degen. Der Degen des Unterkommandanten des Fähnleins „enthalb der Bruck” aus dem Jahr 1743 konnte zurück erworben werden. Säbel fanden 1808 bei der Landwehr Verwendung und seit dem 19. Jahrhundert bei einzelnen Bürgergarden, wie z.B. in Hallein, aber auch bei verschiedenen Schützenkompanien (Perwang, St. Michael im Lungau, Niedernsill, Hüttschlag).

Zu den Stangenwaffen gehören Hellebarden, Spontons und Partisanen (z.B. bei den Oberndorfer Schifferschützen, Salzburger Bürgergarde). Der Landsturm war mit Behelfswaffen wie Sturmsensen, Kriegsdreschflegel und armierten Keulen ausgerüstet.

Den Feuerwaffen werden Gewehre und Karabiner zugeordnet, ebenso aber auch Böller und Prangerstutzen, die nicht zum Verschießen von Kugeln und daher auch nicht für den Kampf geeignet sind. Die Verwendung der alten Böller wurde aus Sicherheitsgründen 1974 verboten. Unter bestimmten Voraussetzungen dürfen seither Salutkanonen abgefeuert werden. Handböller in Pistolenform haben die Dürrnberger Weihnachtsschützen selbst gebaut. Eine Änderung der Verwendungsmöglichkeit historischer Gewehre wird derzeit diskutiert.

1734 wurde ein Entwurf zur Bewaffnung der 38 Kompanien der – neuen – stehenden Landmiliz, insgesamt 7.600 Mann, mit Gewehren und Musketen ausgearbeitet.[3988] Historische Radschlossgewehre des 16. Jahrhunderts besitzt die Bürgergarde St. Johann im Pongau, die dortigen Bauernschützen rücken mit Vorderladergewehren aus. Bei den Gewehrschützen sind die österreichischen Werndl-Gewehre aus der Zeit um 1870 (Altenmarkt, Dorfgastein, Flachau, Pfarrwerfen, Ebenau, Thalgau usw.), sowie der Mauser-Repetierer M 98 und der Karabiner K 98 am häufigsten in Gebrauch (Mariapfarr, Kaprun, Mühlbach-Bramberg, Goldegg, Kleinarl, Abtenau).

Bürger und Bauern hatten in der Regel ihre Waffen zu Hause, die aber zur Verhütung von Wilderei ekennzeichnet und vorgemerkt sein mussten. In den Rüsthäusern von Abtenau, Alt- und Lichtentann, Glanegg, Haus, Gröbming, Gastein, Goldegg, Mühldorf, Neuhaus, Raschenberg, Stauffenegg und Taxenbach wurden keine Gewehre aufbewahrt. Waffenlager befanden sich hingegen in Golling, Hüttenstein, Tetlham/Waging, Lichtenberg, Mittersill, Kropfsberg, Kaprun, Fohnsdorf und Taggenbrunn (Kärnten). Aus ihnen wurden für Feste oftmals Gewehre und Musikinstrumente entlehnt, wie z.B. aus den Depots der Festung Hohensalzburg für die Teilnahme an Fronleichnamsprozessionen durch die Stadtkompanie Tittmoning 1795, die bürgerliche Infanterie in Salzburg 1803 und in Laufen 1804.

10.29.11. Auszeichnungen

Unsere Orden und Auszeichnungen sind die weltlichen Formen der ursprünglichen Abzeichen religiöser Gemeinschaften. Sie werden heute für Verdienste hauptsächlich im kulturellen Bereich vergeben und sind ein Sinnbild für den persönlichen Einsatz Einzelner für die Gemeinschaft. Von den Salzburger Schützen und Bürgergarden wurden und werden Auszeichnungen verliehen.

Der Landesverband der Salzburger Schützen vergibt vier Auszeichnungen:

  1. Die Kuno-Brandauer-Medaille in Bronze, Silber und Gold mit jeweils einer Miniatur-Anstecknadel für Verdienste von Führungskräften im Landesverband Salzburger Volkskultur.

  2. Die Dankesmedaille des Landesverbandes der Salzburger Schützen.

  3. Die Anton-Wallner-Medaille „Für Heimat und Brauchtum” in drei Ausführungen für 10, 25 und 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft.

  4. Das „Ehrenzeichen für Heimat und Brauchtum”.

Daneben haben die meisten Schützenkompanien Möglichkeiten geschaffen, verdiente Vereinsmitglieder auszuzeichnen, sei es – in Verbindung mit Urkunden – durch Medaillen (Struckerschützen, Stegerschützen, Panzlschützen), das Leistungsabzeichen der Stachelschützen je nach Erreichen einer bestimmten Ringzahl oder durch Zinnteller (Berndorf), Krüge (Bundschuh), Ehrenurkunden (Goldegg) bzw. das Wallner-Kreuz in Taxenbach. Die Salzburger Bürgergarde verleiht den Ehrenring, den Ehrenwinkel und die Ehrenrosetten. Die letzteren sind eine Auszeichnung für die Gardetöchter (Marketenderinnen).

Die historischen Medaillen zum Salzburger Schützenwesen können heute nur noch in Sammlungen bewundert werden, wie etwa die Medaillen, die Franz Xaver Matzenkopf auf Wunsch von Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo für das Festschießen zum 1200-Jahr-Jubiläum des Erzstiftes 1782 geschaffen hat.

Die Tapferkeitsmedaille, die derselbe Künstler 1799 entwarf, konnte nach dem plötzlichen Ende des Fürsterzbistums erst Kurfürst Ferdinand (1803 –1806) verwenden. Sechs Soldaten wurden damit dekoriert, was eine Sold- bzw. Pensionserhöhung nach sich zog. Kaiser Franz I. stiftete eine Medaille für das Freischießen anlässlich der Inbesitznahme Salzburgs 1816, an dem er selbst teilnahm und das ein Bauer aus Werfen gewann. Weiters gab es Medaillen für das Festschießen am Landeshauptschießstand, das 300-Jahr-Jubiläum der Stadtsalzburger Schützen 1871, zur Erinnerung an die Enthüllung des Struber-Denkmals auf dem Pass Lueg 1898, zur 100-Jahr-Feier in Lofer 1900, zur 600-Jahr-Feier des Bürgercorps Hallein 1900, zur 100- Jahr-Feier der Prangerstutzenschützen Faistenau 1904, zur 100-Jahr-Feier der Kämpfe im Pass Strub 1905, anlässlich der Denkmal-Enthüllung in Unken 1908, der Aufstellung des Anton-Wallner-Denkmals in Krimml 1909 sowie zu den Wiedergründungen des bürgerlichen Schützencorps Tamsweg 1904 und der Salzburger Bürgergarde 1979.

Literaturliste[3989]:

[Zaisberger 1996] Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13).

[Balzar 1975] Balzar, Josef: Das Schützenwesen in Laufen an der Salzach. Chronik. Laufen 1975.

[Brandauer 1969] Brandauer, Kuno: Die „Roten Schützen”. Manuskript. Salzburg 1969.

[DenggH 1996] Dengg, Harald: Der Landesverband der Salzburger Schützen. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 265–295.

[Etschmann 1996] Etschmann, Wolfgang: Das Allgemeine Aufgebot und die Landwehr (1796–1815). In: ÖGL 40 (1996), S. 242–248.

[Friedl 1999] Friedl, Guido: Salzburg zur Zeit der Franzosenkriege. In: Kramml, Peter F. (Hg.): Historischer Atlas der Stadt Salzburg. Salzburg 1999 (Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 11), Bl. I.9.

[Gedenkschrift an Peter Sieberer 1964] Gedenkschrift an Peter Sieberer, Hauptmann der Pfarrwerfener Landsturm-Schützenkompagnie bei den Freiheitskämpfen am Paß Lueg 1809. Herausgegeben zum 30-jährigen Gründungsfest der Peter Sieberer-Schützenkompagnie, die zum 100. Todestag Peter Sieberers gegründet worden war. o. O. [1964]

[Golowitsch 1985] „Und kommt der Feind ins Land herein ...“. Schützen verteidigen Tirol und Kärnten. Standschützen und Freiwillige Schützen 1915–1918. Nürnberg 1985 (Schriftenreihe zur Zeitgeschichte Tirols 6).

[HaiderB/Hye 2003] Haider, Barbara; Hye, Hans Peter: 1848: Ereignis und Erinnerung in den politischen Kulturen Mitteleuropas. Wien 2003 (Zentraleuropa-Studien 7).

[HartlJ/HarlR 2003] Hartl, Josef; Hartl, Reinfried; Feuerschützen Eben im Pongau (Hg.): Feuerschützen Eben im Pongau. Fahnenweihe und Salvenwertungsschießen 8. und 9. Juni 2002. o. O. 2002.

[HeitzmannA 2003] Heitzmann, Anton: 525 Jahre – Bürgerliches Schützenkorps Tamsweg. Zur Geschichte. In: Lungauer Bezirksbataillonsfahnenweihe der Stachelschützen Bundschuh, Hist. Schützen Lessach, Hist. Schützen Mariapfarr, Hist. Bürgergarde Mauterndorf, Bürgergarde St. Michael, Bürgerl. Schützenkorps Tamsweg und Himmelschützen Zederhaus, sowie Fahnenweihe und 525-Jahr-Jubiläumsfeier des bürgerlichen Schützenkorps Tamsweg 24. und 25. Mai 2003. o. O. [2003], S. 9–11.

[Hinterstoisser 1996a] Hinterstoisser, Hermann: Adjustierung einst und jetzt. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 85–144.

[Hinterstoisser 1997] Hinterstoisser, Hermann: Die Salzburger Landwehr anno 1809. In: Der Gardist 17 (1997), S. 33–38.

[Hinterstoisser 2000] Hinterstoisser, Hermann: Die Adjustierung der k.k. Landwehr in Salzburg. In: Müller, Ernst (Red.); Historische Landwehrschützen Wals (Hg.): Die historischen Landwehrschützen Wals. Wals-Siezenheim 2000, S. 38–44.

[Kramml 1999] Kramml, Peter F. (Hg.): Historischer Atlas der Stadt Salzburg. Salzburg 1999 (Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 11), Bl. I 9.

[Hofmann 1983] Kriegshandlungen im Saalachtal – die kriegerischen Ereignisse in der Zeit vom 11. Mai bis 17. Okt. 1809 unter der Berücksichtigung des Gefechts am 17. Okt. bei Melleck; vor 175 Jahren brach der Aufstand der Tiroler zusammen. In: Heimatblätter 51 (1983).

[Hofmann 1984] Hofmann, Fritz: Kriegshandlungen im Saalachtal – die kriegerischen Ereignisse in der Zeit vom 11. Mai bis 17. Okt. 1809 unter der Berücksichtigung des Gefechts am 17. Okt. bei Melleck; vor 175 Jahren brach der Aufstand der Tiroler zusammen. In: Heimatblätter 52 (1984), S. 1–4.

[Hofmann 1987] Hofmann, Fritz: Kriegshandlungen im Saalachtal – die kriegerischen Ereignisse in der Zeit vom 11. Mai bis 17. Okt. 1809 unter der Berücksichtigung des Gefechts am 17. Okt. bei Melleck; vor 175 Jahren brach der Aufstand der Tiroler zusammen. In: Heimatblätter 55 (1987).

[HörmannF 2001b] Zu den Freiheitskämpfen 1800–1809. Die wirtschaftlichen und militärischen Ereignisse. In: Hörmann, Fritz (Hg.): Chronik Bischofshofen. Bd. 1. Bischofshofen 2001, S. 267–282.

[HörmannF 1991] Hörmann, Fritz: Der Paß Lueg – seine Geschichte, seine Befestigungen, die Kämpfe von 1805 und 1809. In: Hoffmann, Robert; Urbanek, Erich (Hg.): Golling. Geschichte einer Salzburger Marktgemeinde. Golling 1991, S. 293–323.

[HuberW 1990] Huber, Willi: Die Franzosen in der Umgebung von Salzburghofen. Die kriegerischen Ereignisse in den Jahren 1800/1801. In: Das Salzfaß NF 24 (1990), S. 45–52.

[Kastner 1987] Kastner, Karl: Die k.k. Salzburger Freiwilligen Schützen. In: Österreichisches Schwarzes Kreuz (Hg.): Kriegsgräberfürsorge. Dokumentation. Wien 1987, S. 110–111.

[Keller 2003] Keller, Peter (Hg.): Erzbischof Paris Lodron: (1619–1653). Staatsmann zwischen Krieg und Frieden. Katalog zur Ausstellung im Dommuseum zu Salzburg, 16. Mai bis 26. Oktober 2003. Salzburg 2003 (Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Ergänzungsbd. 20 / Sonderschau des Dommuseums zu Salzburg 28).

[Köfler 1980] Köfler, Werner: Die Kämpfe am Paß Lueg im Jahre 1809. Wien 1980 (Militärhistorische Schriftenreihe 41).

[Kramml/Veits-Falk/Weidenholzer 2002] Kramml, Peter F.; Veits-Falk, Sabine; Weidenholzer, Thomas: Stadt Salzburg. Geschichte in Bildern und Dokumenten. Salzburg 2002 (Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 16).

[Loidl 1996] Loidl, Tristan: Orden und Ehrenzeichen. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 151–167.

[LudwigKH 1976] Ludwig, Karl-Heinz: Ergebung und Widerstand im Zusammenhang mit dem Bauernkrieg von 1525/26. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 116 (1976), S. 117–136.

[Macek 1985] Macek, Josef: Peter Pässler im Tiroler und Salzburger Bauernkrieg. In: Der Schlern 59 (1985), S. 144–169.

[Markmiller 1997] Markmiller, Franz: Musik der „kgl. Bayerischen Nationalgarde“ in Salzburg. In: Salzburger Volkskultur 21/2 (1997), S. 113–115.

[MartinG 1980] Martin, Gunther: Bürgergarde der Stadt Salzburg. Uniformierung, Ausrüstung, Bewaffnung sowie Feldzeichen. Typoskript Salzburg/Wien 1980.

[MayrJK 1960] Mayr, Josef Karl: Aufmarsch um Salzburg 1816. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 100 (1960), S. 309–359.

[MittererKA 1999] Mitterer, Kurt Anton: Salzburg anno 1800: die vergessene Schlacht auf den Walser Feldern. Salzburg 1999.

[MittererKA 2000a] Mitterer, Kurt Anton: Schicksalsjahr 1800. Die vergessene Schlacht, die Salzburg veränderte. In: Der Gardist 20 (2000), S. 39.

[MittererKA 2000b] Mitterer, Kurt Anton: Anno 1800: Die Schlacht vor den Toren Salzburgs. Ein vergessenes militärisches Großereignis. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 140 (2000), S. 169–184.

[MittererKA 2000c] Mitterer, Kurt Anton: Kriegerischer Dezember in Wals vor 200 Jahren. In: Müller, Ernst (Red.); Historische Landwehrschützen Wals (Hg.): Die historischen Landwehrschützen Wals. Wals-Siezenheim 2000.

[MittererKA 2000d] Mitterer, Kurt Anton: Quellenkunde und Bibliographie zum Thema Revolutionskriege I–IV – eine Hilfe zum Auffinden von Spezialliteratur. Standardwerke, Reglements und Instruktionen – Taktik und Operation, Geschichte der Regimenter der Österr. Monarchie, Uniformen. In: Pallasch 8–10 (2000–2001).

[MüllerP 2001] Müller, Peter: Wallnerschützen Taxenbach. In: Wieser, Erwin (Red.): Jubiläums-Festschrift „40 Jahre Anton Wallner-Schützen-Kompanie Taxenbach“, 27. Mai 2001. o. O. [2001], S. 53–78.

[Paarhammer 1996] Paarhammer, Hans: Schützenbrauch und religiöser Kult. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 59–84.

[Pergler 1909] Pergler, Adolf: Franz Anton Berchtold-Sonnenburg. Ein Erinnerungsblatt zur hundertjährigen Wiederkehr seines Todestages (14. März 1809). In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49 (1909), S. 97–119.

[Pertiller 2000] Pertiller, Hans (Hg.): Prangerschützen Plainfeld. Festschrift zum 200-jährigen Gründungsfest mit Fahnenweihe vom 21.–25. Juni 2000. o. O. [2000].

[Priker 1995] Pirker, Ingeborg: Die Franzosenkriege im Pongau und Pinzgau. Phil. Diss. Innsbruck 1995.

[Redolf 2002] Redolf, Felix: Das Gefecht an der Halbstundenbrücke bei Taxenbach. In: Pallasch 14 (2002), S. 65–81.

[ScholzH 1991] Scholz, Horst: Die Heldentat an der Halbstundenbrücke. In: Pfeiffenberger-Scherer, Erika: Lend-Embach, eine Gemeinde im Wandel der Zeit. Salzburg 1991, S. 257–258.

[Schopf 1999] Schopf, Hubert: Kriege und Aufstände. In: Weitgasser, Rupert: Chronik der Gemeinde Flachau. Flachau 1999, S. 165–170.

[Struckerschützen Altenmarkt 2001] Struckerschützen Altenmarkt (Hg.): Die historischen Strucker Schützen von Altenmarkt/Pg. Eine kleine Dokumentation unserer Schützengeschichte zur Fahnenweihe am 15. Juli 2001. o. O. [2001].

[Wallnerschützen Taxenbach 1986] Wallnerschützen Taxenbach (Hg.): 25 Jahre Wallnerschützen Taxenbach 1961–1986. Festbroschüre. Taxenbach 1986.

[WeberL/Maier 1999] Weber, Leo; Maier, Gerhard: Bayerns Gebirgsschützen. Augsburg 1999 (Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur 23).

[Weitgasser 1999b] Weitgasser, Rupert: Feuerschützen, Prangerschützen, Stegerschützen. In: Weitgasser, Rupert: Chronik der Gemeinde Flachau. Flachau 1999, S. 494–504.

[Zaisberger 1996a] Zaisberger, Friederike: Die Landfahne. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 21–44.

[Zaisberger 1996b] Zaisberger, Friederike: Zur Geschichte der Salzburger Feuerschützen. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 45–58.

[Zaisberger 1996c] Zaisberger, Friederike: Medaillen zum Salzburger Schützenwesen. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 147–150.

[Zaisberger 1996d] Zaisberger, Friederike: Salzburgs historische Schützenfahnen. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 169–181.

[Zaisberger 1996e] Zaisberger, Friederike: Kurzbiographien zur Franzosenkriegszeit. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 215–231.

[Zaisberger 1996f] Zaisberger, Friederike: Die Feuerschützen – Eine Übersicht. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 233–264.

[Zaisberger 2000] Zaisberger, Friederike: Die Geschichte der Walser Schützen. In: Müller, Ernst (Red.); Historische Landwehrschützen Wals (Hg.): Die historischen Landwehrschützen Wals. Wals-Siezenheim 2000, S. 31–33.

[Zaisberger 1984] Zaisberger, Friederike: Der Salzburger Bauer und die Reformation. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 124 (1984), S. 375–401.

[Zaisberger 1998] Zaisberger, Friederike: Geschichte Salzburgs. München 1998 (Geschichte der österreichischen Bundesländer 7).

[Zaisberger 1987a] Zaisberger, Friederike: Das Denkmal im Paß Strub. In: Schützenkompanie Waidring (Hg.): Wintersteller-Bataillons-Schützenfest 8. bis 12. Juli 1987 – 100 Jahre Gedenkstätte Paß Strub 1887–1987. o. O. [1987].

[Zaisberger 1987b] Zaisberger, Friederike: Salzburgs Schützen im Frieden. In: 25 Jahre Schützenkompanie St. Georgen im Pinzgau. 5. Bataillonsfest des Anton-Wallner-Schützenbataillons Pinzgau, 31.7.–2.8.1987. o. O. [1987].

[Zaisberger 1989] Zaisberger, Friederike: 700 Jahre Bürgergarde (Radstadt). Zur Bewaffnung und Uniformierung. In: Stadtgemeinde Radstadt (Hg.); Zaisberger, Friederike; Koller, Fritz (Red.): Die alte Stadt im Gebirge. 700 Jahre Stadt Radstadt. Radstadt 1989, S. 361–366.

[Zinnburg 1996] Zinnburg, Karl: Die Prangerstutzenschützen im Salzburger Brauchtum. In: Zaisberger, Friederike (Hg.): Salzburgs Schützen und Bürgergarden. Landesverteidigung und Brauchtum. Salzburg 1996 (Schriftenreihe des Museumsvereines Werfen 13), S. 185–213.

[Zinnburg 1992] Zinnburg, Karl: Fahnen, Symbole der Gemeinschaft. In: Der Gardist 12 (1992), S. 18–29.



[3982] Archiv der Erzdiözese Salzburg (AES). Kirchen-Rechnung Großarl 1744–1785, S. 26.

[3983] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Erzstift Salzburg. Akten Pfleg Laufen. Alte Sign. AR Fasz. 570/133/5. Der Inhalt ist in Zusammenfassung wiedergegeben bei: [Zaisberger 1996], S. 172.

[3984] Fünf „Schizen-Reckel“ wurden 1640 unter anderem im salzburgischen Arnsdorf in der Wachau aufbewahrt. SLA (Salzburger Landesarchiv), Hofkriegsrat 1603-1700/B.

[3985] Neben dem Original in Privatbesitz wird eine Kopie im SMCA (Salzburger Museum Carolino Augusteum) aufbewahrt, teilweise publiziert in: [Prodinger/Heinisch 1983].

[3986] SMCA (Salzburger Museum Carolino Augusteum), Bibl. Hs. 752/1.

[3988] SLA (Salzburger Landesarchiv), Hofkriegsrat 1734/C.

[3989] Die Form der Zitierung wurde vom Referat Volkskultur durchgeführt.

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