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10.9. : Anleitungen für unterwegs. Reiseführer und andere Schriften (Burkhart Lauterbach) - Langtext

Wer kennt sie nicht, die sprichwörtliche Redensart „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen”? Diese Anfangsverse des Liedes „Urians Reise um die Welt”, abgedruckt in Johann Heinrich Voss' „Musenalmanach auf das Jahr 1786”,[3398] beziehen sich auf den Moment, in dem der Akteur, der handelnde Mensch also, seine Reise bereits absolviert hat. Umgekehrt kann diese Erzählung, von der im Liedvers die Rede ist, den Zuhörern als Anregung zur Gestaltung einer eigenen Reise dienen. Es müsste dann also heißen: „Wenn jemand von der Reise spricht, kann man sich informieren” oder „Wenn jemand von der Reise spricht, dann kann man etwas lernen”.

Dass Berichte von Verwandten und Bekannten eine führende Rolle beim touristischen Informationsverhalten spielen, ist seit mehreren Jahrzehnten empirisch abgesichert und damit bekannt.[3399] Aber nicht nur die persönliche Kommunikation dient als Quelle bei der Entscheidungsfindung, sondern darüber hinaus eine Vielzahl an Medien, welche ein deutscher Tourismuswissenschaftler in drei Gruppen einteilt, in angebotsorientierte Informationen (Prospekte und Kataloge von Reiseveranstaltern, von Orten, Regionen, Ländern und einzelnen Unterkünften), in neutrale Informationen (Reiseführer, Berichte in den verschiedenen Massenmedien) sowie in Informationen durch Werbung (Anzeigen in den verschiedenen Druckmedien, Werbespots in Rundfunk und Fernsehen).[3400]

Sämtliche dieser Medien können als Anleitungen für unterwegs dienen, in der einen oder anderen Weise. Soweit entsprechen sie sich. Das Gros von ihnen veraltet jedoch recht schnell: Wer will schon einen Ortsprospekt oder ein Unterkunftsverzeichnis vom Vorjahr nutzen? Insofern unterscheiden sie sich beträchtlich. Mindestens eines der genannten Medien jedoch ist von dauerhafterer Qualität, dies insofern, als nicht jedes Jahr Neuauflagen oder Neuausgaben auf dem Markt erscheinen, als man sich von den konkreten Objekten, um die es hier geht, oft auch nach Jahren nicht trennt, als dieselben gar die Sammlerherzen erfreuen. Die Rede ist vom Medium Reiseführer.

Im Folgenden geht es darum, genauere Aufschlüsse über Geschichte, Inhalte, Formen und Funktionen ausgewählter touristischer Beratungsangebote zu bringen, wobei die Erörterung der genannten gedruckten Reiseführer samt Vorgängern und Varianten im Mittelpunkt steht. Es geht um eine literarische Gattung, die als Gebrauchsliteratur für spezielle Zwecke entwickelt wurde und es heute ausgesprochen schwer hat, vor ihren Kritikern zu bestehen. Um nur zwei neuere Kommentare zu bringen:

„Die meisten (vielleicht ist es nicht so unbescheiden zu sagen: alle) gängigen Reiseführer sind im Grunde Variationen des Baedeker-Modells und verbreiten, eben weil der einst gegebene Bildungszusammenhang nicht mehr besteht, im Grunde eine große Langeweile”.[3401]

Oder:

Der Reiseführer der herkömmlichen Art bietet „bestes Herrschaftswissen”; ihm liegt ein „esoterischer bürgerlicher Bildungsanspruch” zugrunde.[3402]

Wie kommt es dazu, dass man im späten 20. Jahrhundert derartige Kommentare zur Formulierung bringen kann? Sind diese Kritiken möglicherweise gar berechtigt? Der Baedeker-Verlag selbst, der 1827 gegründet wurde und 1835 ein erstes Reisehandbuch auf den Markt brachte, im späten 20. Jahrhundert zweimal Standort und Besitzer wechselte und seit 1997 zu einem großen Geographie- und Reisebuch-Konzern gehört; dieser Verlag also stellt sein Wirken in einer Art Firmenfestschrift[3403] in eine sehr lange Tradition vermeintlicher Reiseberatungsangebote, welche bis in die Anti Reiseberichte, auf römische Itinerarien (lat. Straßenverzeichnisse der römischen Zeit; Aufzeichnungen noch nicht vermessener Wege bei Forschungsreisen) und auf chinesische Reisebeschreibungen, auf mittelalterliche schriftliche Wegbegleiter für Pilgerreisen und auf Wikinger-Sagas, auf Texte deutscher Minnesänger und Berichte des Weltreisenden Marco Polo, in der Neuzeit auf erste gedruckte Straßenkarten und auf Routenbeschreibungen zu verschiedenen Pilgerzielen, auf Reisehilfen für Soldaten und Handelsleute sowie auf Fahrberichte weltweit tätiger Entdecker, schließlich auf Berichte von Forschungsreisen und auf Apodemiken.[3404]

Sicherlich ist es berechtigt, jegliche Formen von Reiseanleitung oder Reiseberatungsangebot miteinander zu vergleichen, aber in annähernd direkter Nähe zu dem uns heute vertrauten Reiseführer à la Baedeker befindet sich lediglich die zuletzt genannte Apodemik, jene Lehre von der Kunst des Reisens, die sich zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert verbreitete: „Gegenstand der apodemischen Literatur war die mehrjährige Bildungsreise, die junge Standesherren seit dem 16. Jahrhundert nach Italien und später auch nach Frankreich unternahmen. Ihr Ziel war der Nutzen dieses Reisens, [...]. Apodemik ist also der Versuch, Reisen im Interesse eines wie auch immer verstandenen Nutzens zu regulieren und zu domestizieren”.[3405]

Acht Punkte charakterisieren, so wird von volkskundlicher Seite konstatiert, die Apodemik in ihrer „klassischen Form” der Verbindung von einerseits „Methodik der enzyklopädischen Datensammlung” und andererseits Vermittlung „praktische[r] Reiseempfehlungen”. Da gibt es zunächst eine positive Definition der Reise, um hervorzuheben, „daß das Reisen der Vervollkommnung und der Bildung des einzelnen diene”. Es werden Beispiele herangezogen, „um das Für und Wider des Reisens zu erläutern. Zwangsläufig kommt man zu einer positiven Einschätzung des Reisens”. Religiöse und moralische Ratschläge werden erteilt: „Ein besonderer Punkt dabei ist, ob man seine eigene Religion verleugnen soll und darf. (Die Reisen führten oft von protestantischen in katholische Gegenden und umgekehrt)”. Es werden die Fragen nach dem Zweck und nach den Reisemodalitäten beantwortet: Handelt es sich um eine „allgemeine Bildungsreise, Studienreise, wissenschaftliche Reise, Badereise, Kaufmannsreise”, soll die Reise zu Fuß oder per Schiff angetreten werden? Es gibt hygienische, medizinische und diätetische Ratschläge. Es gibt praktische und technische Ratschläge: „Welche Ausrüstung benötigt der Reisende (Bettzeug, Kerzen, Kompass usw.)? Soll er Bargeld oder Wechsel mit sich führen? Welche Routen soll er wählen [...]? Wen oder was will er besuchen?”. Und nicht zuletzt werden „Empfehlungen und Anweisungen zur Beobachtung und zur Beschreibung der Reise” ebenso präsentiert wie „Informationen über Land und Leute, Regierung und Institutionen usw.”[3406]

Das, was hier präzise und sauber gegliedert zusammengefasst und in der dazugehörigen Studie aus dem Jahr 1996 mit Leben erfüllt wird, um einen Eindruck vom tatsächlichen Reisen zu rekonstruieren, gibt Aufschluss über die angestrebte und tatsächliche Reisepraxis zu einer bestimmten Zeit. Ebenso gibt es Aufschluss über verschiedene beteiligte Wissenschaften und ihre Erkenntnisse, Erkenntnisfortschritte, Darstellungsprinzipien und deren Wandlungen. Es lohnt sich also einerseits, den Praxisbezug dieser Texte herauszustellen; es lohnt sich andererseits, „den Mustern nachzugehen, nach denen sie [die Apodemiken] angefertigt wurden. Die Prinzipien, nach denen das Darstellungswürdige ausgewählt und präsentiert wurde, sind ja keineswegs selbstverständlich, sondern haben ebensogut wie die literarische Form der Darstellung ihre Tradition. Ja, diese Prinzipien bestimmten ihrerseits die Reisegestaltung, die Wahl der Route, der Begleiter und der Reisemittel und schrieben vor, was unterwegs typischerweise wahrgenommen und festgehalten wurde. Dies trifft in umso höherem Maße zu, je mehr eine Reise nicht um ihrer selbst, sondern um ihrer Beschreibung willen unternommen wurde, je mehr sie also Bildungs- oder Forschungsreise war.”[3407]

Das heißt, wenn man sich primär für die Muster interessiert, nach denen Apodemiken angefertigt wurden, dann geht es einem um das jener literarischen Gattung zugrunde liegende theoretische Selbstverständnis, aber auch um die methodologischen Prämissen und Reflexionen, die sich in thematisierten Reisepraktiken äußern.

Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, den entsprechenden grundsätzlichen Bereich für den uns vertrauten Reiseführer auszuleuchten:

Da wäre zunächst der Begriff: „Reiseführer”, was heißt das? Reiseführer, das sind „Bücher zur Beratung und Unterrichtung der unerfahrenen Reisenden. [...] Der Reiseführer (z. B. der Baedeker) gibt Informationen über Sehenswürdigkeiten, schöne Routen, günstige Hotels. Er wird zur Reisevorbereitung, zur Planung der Urlaubsstrecke und vor allem als Nachschlagewerk am Ferienort gebraucht”.[3408] Was so alles in Dissertationen steht. Im konkreten Fall handelt es sich um eine germanistische Arbeit aus dem Jahr 1978. Nicht, dass das Gesagte nichts mit der Reiserealität zu tun hat, aber es ist halt alles sehr reduziert gedacht und entsprechend formuliert, zumal der Eindruck vermittelt wird, eigene empirische Überprüfung habe stattgefunden. Die Arbeit selbst widmet sich der Untersuchung touristischer Sprache am Beispiel von Ferienkatalogen; der Reiseführer wird nur nebenbei abgehandelt.

Nun kann man nicht ganz unberechtigterweise fragen, warum dann überhaupt ein Satz über diese Arbeit verschwendet wird. Nun, weil sich an diesem ganz kleinen und möglicherweise vollkommen unbedeutenden Beispiel exemplarisch demonstrieren lassen kann, wie das Gros der reiseführerbezogenen Forschungsliteratur mit just diesem umspringt: Zum einen wird er nur marginal behandelt, zum anderen macht sich fast niemand die Mühe, ihn ernst zu nehmen und aus einer für präzise Forschung notwendigen Distanz zu betrachten, zu beschreiben und einer Analyse zu unterziehen.

Zudem bezieht man sich immer wieder auf bereits eingeführte, aber danach nicht mehr allzu sehr hinterfragte Begrifflichkeiten. Eine dieser immer wieder zitierten Quellen stellt eine ebenfalls germanistische Dissertation aus dem Jahr 1963 dar, „Der Reisebericht als literarische Kunstform von Goethe bis Heine”. Deren Autor präsentiert ein schnell einleuchtendes Schema, das sich durch folgende Kategorisierungen auszeichnet: Von den drei Gruppen „Wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Reiseschriften”, „Reisetagebücher, Reiseberichte, Reisebeschreibungen, Reiseschilderungen und Reiseerzählungen” sowie „Reisenovellen und Reiseromane” hebt er eine vierte Gruppe ab, die er „Reiseführer und Reisehandbücher” nennt: Deren „Anliegen ist es nicht so sehr, von einer unternommenen Reise zu berichten, als vielmehr den Leser für Reisen in das betreffende Land vorzubereiten”, also etwa in der Art der diversen Bände des Hauses Baedeker.[3409]

Hier wird also mit mehr Umsicht, Grundsätzlichkeit und Gründlichkeit gearbeitet, indem die uns interessierende Gattung von Reiseliteratur durch Oppositionen literaturwissenschaftlicher Herkunft eine deutliche Markierung findet. „Reiseführer” oder „Reisehandbuch”, das sind in diesem Verständnis Arbeits- oder Verständigungsbegriffe zur eher lockeren Umschreibung des Forschungsansatzes. Auf der Basis des skizzierten Oppositions-Schemas sowie der Einsicht, dass Reiseführer eher der Vorbereitung einer noch anzutretenden Reise dienen als dem Bericht von einer bereits getätigten Reise, kann man jederzeit den eigenen Standort markieren, kann man klären, womit man sich genau befasst. Jegliche Spekulationen, wie sie die zuerst zitierte Begriffsbestimmung anstellt, sind so zum Scheitern verurteilt. Diese sei, gerade weil ihre Rhetorik verbreitet ist, noch einmal Satz für Satz kommentiert:

„Bücher zur Beratung und Unterrichtung der unerfahrenen Reisenden”: Woher weiß die Begriffsbestimmerin, ob es eher die erfahrenen oder eher die unerfahrenen Reisenden sind, die sich mit der Lektüre von Reiseführern abgeben? Der Unerfahrene könnte sich beispielsweise schämen, seine Unerfahrenheit, durch das Hervorkramen des Reiseführers vor Ort für alle sichtbar, zu demonstrieren. Vielleicht ist es gerade die Erfahrenheit, welche aus der Nichtlektüre touristischer Beratungsmedien vor Ort spricht, dies in dem Sinn, dass man aufgrund von Erfahrungen aus der eigenen Vergangenheit eine derartige Lektüre gar nicht mehr nötig hat.

„Der Reiseführer (z. B. der Baedeker) gibt Informationen über Sehenswürdigkeiten, schöne Routen, günstige Hotels.” Der Reiseführer, daran gibt es in der Tat keinen Zweifel, präsentiert Informationen über kulturelle und auch natürliche Sehenswürdigkeiten, nebenbei auch solche über Routen und Hotels. Wer einen der Baedeker-Bände aus dem 19. Jahrhundert zur Hand nimmt, der erkennt schnell, dass die Routen keineswegs immer „schön” ausfallen und der Preis für ein Hotelzimmer keineswegs immer ein „günstiger” ist. Im Gegenteil, zu meidende Strecken werden durchaus thematisiert und in der Regel ein sozial genau differenziertes breites Spektrum an Hotelkategorien angeboten. Die weitaus umfangreichere Textmenge[3410] dient, unterstützt durch Stadtpläne, Stadtteilpläne, Gebäudepläne, Landkarten und Panoramen, der Präsentation der Sehenswürdigkeiten. Nur eine Art Vorspann befasst sich mit den praktischen Ratschlägen, also mit Reisezeit und Reiseplan, Reisekosten und Münzwesen, mit Unterkünften und Zollformalitäten, Restaurants und Vergnügungsetablissements, mit Verkehrsmitteln und hygienischen Einrichtungen, dem Postwesen sowie der jeweiligen örtlichen oder regionalen Geschichte, um nur einige wenige der stets in eher knappen Worten abgehandelten allgemeinen Informations-Kategorien en zu benennen.[3411]

„Er wird zur Reisevorbereitung, zur Planung der Urlaubsstrecke und vor allem als Nachschlagewerk am Ferienort gebraucht.” Auch hier ist zu fragen, woher die Autorin dies so genau weiß, zumal auch noch zeitlich zu differenzieren wäre: Hat sich die Nutzung des Reiseführers seit seinem ersten Auftauchen stets gleichbleibend gestaltet? Nicht, dass ich hier die Ansicht vertrete, alles von ihr Gesagte sei grundsätzlich falsch. Nein, mir geht es nur darum, das Gesagte etwas mehr empirisch verortet zu bekommen. Die Definition bringt eine ganze Reihe von scheinbar klaren und einleuchtenden Aussagen, die bei näherem Hinschauen so klar und eindeutig nicht ausfallen. Auch auf den zuletzt genannten Punkt bezogen lässt sich etwa fragen: Kann es nicht sein, dass Menschen Reiseführer studieren, um überhaupt erst einmal eine konkrete Entscheidung für ein bestimmtes Urlaubsziel herbeiführen zu können? Und kann es nicht auch sein, dass sie Reiseführer bisweilen für die Nachbereitung einer Urlaubsreise benutzen, gewissermaßen zur Vertiefung?

Es ergibt auf jeden Fall einen Sinn, sich für die Begriffsbestimmung aus dem Jahr 1963 zu entscheiden, weil sie locker genug formuliert ist, alle möglichen Reiseführer- und Reisehandbücher-Varianten unter ihrem Dach zu vereinen, um von diesem Punkt aus genauere Analysen vornehmen zu können, solche über die Präsentation von Geschichte oder von städtischen Erlebnisräumen oder Regionen oder gar ganzen Ländern oder speziell ethnographisch-alltagskulturellen Kontexten im Medium Reiseführer, gleich ob im Inland oder im Ausland, in Berlin oder in Wien, in Oberbayern oder im Rheintal, in Italien oder in Island.[3412] Man vergesse in diesem Zusammenhang nicht, dass unter der Rubrik „Reiseführer” so unterschiedliche Verlagsangebote rangieren wie zum Beispiel: traditionelle Reiseführer (Baedeker, Grieben, Polyglott), so genannte alternative Reiseführer (anders/richtig/besser/super reisen), Reiseführer von Reisebüros (Touropa), Kunst-Reiseführer, Kultur-Reiseführer, Bild-Atlanten, Spezialausgaben von Kultur-Zeitschriften (Merian, Geo), Kunstführer, Historische Handbücher, Reisebücher von Mineralölkonzernen, Museumsführer, Erlebnispark- Führer, Literarische Führer, Hotelführer, Kulinarische Führer, Kinderreiseführer, Esoterische Stadtführer, Minderheitenführer, Friedhofsführer, Religiöse Führer, Nachtleben-Führer, Spezialführer (wie z. B. zu Eisenbahnstrecken mit historischem Rollmaterial) und viele andere mehr.

In diesem Zusammenhang ist zu fragen: Wie lässt sich der heutige Reiseführer nach Zielgruppen typologisieren? Nun, es gibt Reiseführer für alle, für soziodemographische Gruppen (Altersgruppen, Einkommensschichten), für Interessen-Gruppen, für Aktivitäts-Gruppen, für Verkehrsmittel-Nutzer und für Individual- sowie Veranstalterreisende. Diese Kategorien, die aus einer kritischen Marktübersicht stammen,[3413] befinden sich nicht auf derselben Ebene, aber das sollte uns nicht weiter interessieren. Wichtiger dürfte eine Typologie des Materials nach Funktionen sein, bei deren Studium man angesichts der Unterscheidungen zwischen „Wegweiser”, „Organisator”, „Interpret” und „Animateur” zunächst verwundert sein darf.[3414]

Ist das nicht alles das Gleiche, könnte man hier fragen? Nein, das ist es nicht, denn auch wenn sich alle vier Funktionen in allen Reiseführern ausmachen lassen, so dominiert in der Regel doch eine einzige Funktion die anderen. „Wegweiser” bezieht sich auf die Bereiche Richtung, Route und Zugang; „Organisator” auf die konkrete Reiseorganisation hinsichtlich Transport, Unterkunft und Verpflegung; „Interpret” auf die detailliert zu präsentierenden Sehenswürdigkeiten; „Animateur” auf Aktivitäten, aber auch auf das, was der Autor die Vermittlung „emotionaler Sicherheit”[3415] nennt. Zweifellos ist diese Typologie ein positiv zu wertender Versuch, Klarheit und Übersichtlichkeit in ein offensichtlich vollkommen diffuses Marktangebot zu bringen. Sie kann zunächst kaum mehr als eine vorübergehende Einteilung entsprechender Werke darstellen. Und deshalb sollte man sich hüten, der Typologie dogmatische Absichten zu unterstellen. Darüber hinaus könnte eine allzu strikte Übertragung der verschiedenen Funktionskategorien auf einen sich ständig wandelnden Buchmarkt der Gegenwart, aber auch auf die Verlagsangebote der Vergangenheit, die Ausgrenzung mancher sich selbst durchaus als Reiseführer verstehender Bände und Reihen zur Folge haben.

Begeben wir uns noch einmal in die Historie zurück. Die hier zu behandelnde Form von Reiseliteratur wird immer wieder mit den Adjektiven „neu” oder „modern” versehen und als Begründer immer wieder die seit den 1830er Jahren tätigen Verleger und Autoren John Murray (1778–1843) in England und Karl Baedeker (1801–1859) in Deutschland genannt. Neu oder modern sei dieser Typ von Gebrauchsanweisung zum Reisen in zweierlei Hinsicht, zum einen wegen des in ihm zur Geltung kommenden Sternsystems zur Kennzeichnung besonderer Sehenswürdigkeiten,[3416] zum anderen wegen seiner engen Anlehnung an die zunächst noch junge Welt der Eisenbahn, das heißt, wegen seiner oft nach deren Strecken gegliederten Präsentationen.[3417] Übrigens stellt das sehr viel später eingeführte lexikalische, also alphabetisch geordnete Gliederungssystem die vorwiegend anzutreffende Alternative dar.

Die kultursoziologische Literatur sieht diesen neuen oder modernen Reiseführer in Opposition stehend zu den Apodemiken, jenen uns schon bekannten „Kunstlehren des richtigen Reisens”, und subsumiert die späteren Produkte unter der Gruppe der „nur praktischen Reisebehelfe”, zu denen insgesamt „die Routenbücher, Itinerarien und Reiseführer [gehören], die, von den mittelalterlichen Pilgerhandbüchern ausgehend, in der frühen Neuzeit sehr häufig waren”, sowie „etwa heute die Kursbücher, Streckendiagramme von Untergrundbahnen oder [eben] Baedeker”.[3418]

So klar die Einteilungen vollzogen scheinen, so unklar bleibt eines: Wenn die recht zahlreiche Literatur zu den Apodemiken das Ende derselben mit, grob gesagt, 1800 datiert,[3419] die Baedeker-Bände mit inhaltlicher Gliederung nach Eisenbahn-Strecken und mit beginnender Dominanz kunsthistorischer, vor allem bauhistorischer, Informationen ab 1835 erscheinen und darüber hinaus ab 1846 das Sternsystem zur schnellen Orientierung für potentielle Reisemassen eingeführt wird,[3420] dann bleibt ein Zeitraum von 40 bis 50 Jahren unberücksichtigt. Genau für diesen Zeitraum aber lassen sich Publikationen ausmachen, so etwa für Berlin im Jahr 1833 die sechste, gänzlich umgearbeitete Auflage eines Bandes von Friedrich Nicolai (1733 –1811), dessen vollständiger Titel Aufschluss über den entsprechenden Entstehungskontext zu geben vermag: „Wegweiser für Fremde und Einheimische durch Berlin und Potsdam und die umliegende Gegend, enthaltend eine kurze Nachricht von allen daselbst befindlichen Merkwürdigkeiten. In einem bis jetzt fortgesetzten Auszuge aus der großen Beschreibung von Berlin und Potsdam”, deren erste Auflage wiederum in Berlin 1769 erschienen war.

Aufklärerischer Topographie oder Landesbeschreibung zugehörig, scheint sich der „Wegweiser” noch, modern gesprochen, am erweiterten Kulturbegriff zu orientieren: Stadtbild und Einwohner, Hof und Behörden, Bürgerbataillons und Banken, Fabriken und Manufakturen, Kirchen und Akademien, Bibliotheken und Freimaurerlogen, nichts wird anscheinend vergessen; eine Art enzyklopädischer Anspruch scheint vorzuherrschen. Darüber hinaus gibt es ein Extra-Kapitel über „Nachrichten von verschiedenen Dingen, die dem Fremden nöthig und nützlich sind, vom Postwesen, von Gasthöfen, Wein- und Speisehäusern, Badeanstalten, Leihbibliotheken usw.” sowie – und das unterscheidet die sechste Auflage 1833 von der fünften Auflage 1821 – eine fünfseitige Liste „Überblick der Sehenswürdigkeiten in und um Berlin im Anfange des Jahres 1833”.[3421]

Wenn der wiederholt umgearbeitete Nicolai-Band, der im Übrigen „hauptsächlich zum Nutzen der Fremden geschrieben ist”, im Jahre 1833 Sehenswürdigkeiten auflistet, dann nimmt er damit Elemente auf, die einige Jahre später in größerem Rahmen das Baedeker-System auszumachen beginnen. Werden in Baedeker-Bänden aus den 1840er Jahren, etwa im „Handbuch für Reisende in Deutschland und dem Oesterreichischen Kaiserstaate”, noch, wenn auch in der Regel nur am Rande, Fabriken wie die Baumwolle-, Seide- und Bandfabriken in Elberfeld, die Werkstätten, Schmieden und Papiermühlen in der Umgebung von Iserlohn, die Häfen in Hamburg und Triest, die Eisenbergwerke in Eisenerz, die Bleiweissfabrik in Klagenfurt, die Schmelzöfen in der Flachau oder die Quecksilbergruben von Idria als Sehenswürdigkeiten angeführt, wobei einzig die beiden Häfen sowie die Quecksilbergruben mit dem Asterisk versehen worden sind,[3422] so tauchen derartige Angaben in späteren Auflagen bzw. Ausgaben so gut wie überhaupt nicht mehr auf. Erst im Gefolge der Herausgabe und Verbreitung mancher der „anderen”, „richtigen” und „besseren” Reiseführer seit den 1970er Jahren kamen auch den Redaktionen der eher herkömmlichen Reiseführer à la Baedeker Konzeptionsüberarbeitungen in Richtung eines erweiterten Kulturbegriffes in den Sinn, also eines Konzeptes, welches nicht mehr allein an die Spitzenleistungen in Baukunst und Malerei, an Kirchen und Museen, Opernhäuser und Denkmäler gebunden ist, sondern den breiten Alltagssektor der Menschen in den jeweils zu bereisenden Städten, Regionen oder Ländern in die eigenen Darlegungen zentral einbezieht. Ohne formalen Analogien zu verfallen, kann ein Beobachter der Welt der Reiseführer-Verlage leicht den Eindruck gewinnen, dass man sich ebendort mächtig darum bemüht, wieder zu einer tendenziellen Ganzheitlichkeit à la Nicolai zurückzufinden, zu einem Konzept also, welches Baedeker und seine Nachfahren durch immer stärkere Fokussierung auf ein bürgerliches Lesepublikum und seine kunsthistorischen Interessen radikal aufgegeben haben.

Der historische Hintergrund dieser Wandlungen wird von geschichtswissenschaftlicher Seite folgendermaßen dargestellt: „Reiseanleitungen dienten zwar grundsätzlich pragmatischen Zwecken, waren aber bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts mit räsonnierenden und reflektierenden Passagen versehen, die sie mit dem Genre aufklärerischer und sentimentalischer Reisebeschreibungen verbanden. Als das Reisen selbst immer weniger Wagnis oder Bildungserlebnis bedeutete und als nach der Mitte des 19. Jahrhunderts die Erholungs- und noch mehr die statusgemäße Vergnügungsreise in die ‚Sommerfrische' vom Adel bzw. Besitzbürgertum ausgehend auch breitere Bevölkerungsschichten erfaßte, verkümmerte die Gattung der Reiseliteratur und vor allem die der Reiseanleitungen zur bloßen Kunst- oder Naturtopographie.”[3423] Das heißt, beim Reisen traten die philosophisch-erkenntnistheoretischen und pädagogisch-humanistischen Aspekte mehr und mehr in den Hintergrund: „Seit der napoleonischen Zeit erübrigten die statistischen Bureaux, die verbesserten Transport- und Kommunikationsbedingungen und die spezialisierten Forschungsexpeditionen in zunehmendem Maße die enzyklopädische Bildungsreise; das derart entlastete Reisen wandelte sich zum Tourismus. Damit wurde die Apodemik obsolet.”[3424]

Der selbstreflexiven Apodemik folgte der Reiseführer, unter anderem der aus dem Haus von Karl Baedeker (1801–1859). Dieser benötigte keinerlei auf das Reisen bezogene Leitbilddiskussion mehr: Sein „durch keine Relativierung oder Subjektivität angekränkelte[s] Wertsystem, objektiviert in den vielzitierten Baedeker-Sternchen, ist der sichtbare Niederschlag einer wertenden Auswahl, die sich oft genug auch im Text zeigt.”[3425] Konkret: Im Vorwort zum „Handbuch für Reisende in Deutschland und dem Osterreichischen Kaiserstaate” erklärt er, er wolle „dem Reisenden eine Anleitung geben, mit möglichst geringem Zeit- und Geldaufwande dasjenige rasch zu überblicken, was seine besondere Aufmerksamkeit verdient, ohne ihn mit jenem Wuste unbedeutender Einzelheiten zu überhäufen, welche, wie er [Baedeker] aus eigener Erfahrung weiss, mehr verwirren, als zurecht weisen. Er hat auch selbst hier noch für Solche, die ganz flüchtig reisen, durch ein * auf das vorzugsweise Beachtenswerthe hingedeutet.”[3426] Und so findet man bei Baedeker nicht nur recht knappe Erläuterungen, sondern auch entsprechende Urteile wie: „Der Hafen am Frühmorgen, die Börse um 1 Uhr und der Abend an der Alster, umfasst das Sehenswürdigste von Hamburg; es sind die Brennpuncte des Hamburgischen Lebens.” Oder: „München steht überhaupt jetzt in Beziehung auf Baukunst und Reichtum an Bildhauer- und Malerwerken den ersten Städten Europas, Rom, Florenz, Paris, London, völlig gleich.” Oder: „Salzburg. [...] Die Häuser mit ihren flachen Dächern, die prachtvollen Marmorbauten und Brunnen erinnern an italischen Boden.” Oder: „Wien unterscheidet sich dadurch von den meisten andern europäischen Hauptstädten, dass der alte Theil der Stadt, und nicht der neue, die ausgezeichnetsten Gebäude enthält.”[3427]

Die 175-jährige Verlagsgeschichte des Hauses Baedeker stellt sich als eine ständige Anpassung an einen zunächst regionalen, später überregionalen und noch später internationalen Reisemarkt dar. Da geht es um Kooperation und Konkurrenz mit anderen Verlagen wie mit Unternehmen verlagsfremder Branchen, um das Schritthalten mit sich wandelnder Verkehrs- und Transporttechnologie, um das Erreichen und Perfektionieren eines hohen und damit erfolgversprechenden Standards hinsichtlich inhaltlicher Systematik und formaler Übersichtlichkeit bei gleichzeitiger detaillierter Einzelbeschreibung, um die sukzessive Ablösung des Prinzips, nur Informationen aus erster Hand zum Abdruck zu bringen, durch Hinzuziehen einer immer größeren Anzahl von Fachwissenschaftlern wie Theodor Mommsen (1817–1903), Carl Justi (1832–1912) oder Friedrich Ratzel (1844–1904), auch um politisch verursachte Anpassungen besonders während der Zeit des Nationalsozialismus und im Gefolge beider Weltkriege.

Baedeker-Bände als Teil eines sich wandelnden Beratungsangebots stellen Zeugnisse menschlichen Spürsinns dar; sie vermitteln Urteile über erlebte und zu erlebende Umwelt; sie stellen an sich selbst den Anspruch, über ein hohes Maß an Genauigkeit zu verfügen; sie liefern Einblicke in reisebezogene und touristische Gewohnheiten und Bedürfnisse, auch in Probleme und dazugehörige Bewältigungsstrategien, kein Zweifel. Sie gehören damit zentral zum Fundus gedruckt vorliegender Quellen einer vielseitigen kulturhistorischen, also auch volkskundlichen, Forschung.

Dennoch sei die Frage gestellt: Ist diese Form von touristischer Beratungsliteratur mittlerweile, im Zeitalter des im räumlichen, zeitlichen und sozio-ökonomischen Sinn globalisierten und flexibilisierten Reisens, vielleicht ihrerseits obsolet geworden? Der Zeitschriftenmarkt wartet mit einer Vielzahl höchst aktueller und attraktiv aufgemachter Reisemagazine auf, von „Geo Special” über „Merian” und „Globo” bis hin zu „HB- Bildatlas”, „Fernweh” und „Sympathie Magazin”.[3428] Der Buchmarkt liefert Veröffentlichungs-Reihen, welche sich unter anderem „Gebrauchsanweisung” nennen und in höchst anschaulicher und sensibler Manier landeskundliche und interkulturell-kommunikative Informationen bringen.[3429] Mittlerweile gibt es den Reiseführer auf Tonbandkassette wie auf Videokassette, auf CD-ROM wie im Internet. Sicherlich mag m mit dem Laptop unter dem Arm?”. Dass sich aber, laut Einschätzung des Baedeker- Verlags, trotz dieser Vielfalt des medialen Angebots der gedruckte Reiseführer als „das benutzerfreundlichste Medium”[3430] à la longue durchsetzen wird, das ist zwar bildungs- und kulturpolitisch durchaus zu begrüßen, aber dennoch kaum zu glauben!

Verwendete Literatur:

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[Baedeker 1977] (Baedeker, Karl): Handbuch für Reisende in Deutschland und dem Oesterreichischen Kaiserstaate. Nach eigener Anschauung und den besten Hülfsquellen. Nachdr. der 3. Aufl. Coblenz 1846. Freiburg im Breisgau 1977.

[Baedeker 1909] Baedeker, Karl: Paris nebst einigen Routen durch das nördliche Frankreich. Handbuch für Reisende. 17. Aufl. Leipzig 1909, S. XI-XLVIII.

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[Baedeker 1998] Karl Baedeker GmbH (Hg.): Baedeker. Ein Name wird zur Weltmarke. Die Geschichte des Verlages. Ostfildern 1998.

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[KutterU 1980] Kutter, Uli: Zur Kulturgeschichte des Reisens. In: Niedersachsen in der Reiseliteratur vergangener Jahrhunderte. Ausstellungskatalog der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Göttingen 1980, S. 11–20.

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[Lauterbach 1992] Lauterbach, Burkhart: „Von den Einwohnern“. Alltagsdarstellungen im Spiegel des Reiseführers. In: Zeitschrift für Volkskunde 88 (1992), S. 49–66.

[Link 1963] Link, Manfred: Der Reisebericht als literarische Kunstform von Goethe bis Heine. Phil. Diss. Köln 1963.

[Mundt 1998] Mundt, Jörn W.: Einführung in den Tourismus. München [u. a.] 1998.

[Nicolai 1980] Nicolai, Friedrich: Wegweiser für Fremde und Einheimische durch Berlin und Potsdam und die umliegende Gegend, enthaltend eine kurze Nachricht von allen daselbst befindlichen Merkwürdigkeiten. In einem bis jetzt fortgesetzten Auszuge aus der großen Beschreibung von Berlin und Potsdam. Nachdr. der 6. Aufl. Berlin 1833. Berlin 1980.

[Öhlberger 1987] Öhlberger, Reinhard: Berlin im Spiegel des Baedeker 1842–1940. In: Berliner Festspiele GmbH (Hg.): Die Reise nach Berlin. Berlin 1987, S. 286–295.

[Pinkau 1997] Pinkau, Guido: Norwegen-Reiseliteratur in der Kritik. In: Geographische Rundschau 49 (1997), S. 180–184.

[Popp 1994b] Popp, Herbert: Das Bild der Königsstadt Fes (Marokko) in der deutschen Reiseführer-Literatur. In: Popp, Herbert (Hg.): Das Bild der Mittelmeerländer in der Reiseliteratur. Passau 1994 (Passauer Mittelmeerstudien 5), S. 113–132.

[Popp 1994c] Popp, Herbert: Das Marokkobild in den gegenwärtigen deutschsprachigen Reiseführern. In: Popp, Herbert (Hg.): Die Sicht des Anderen. Das Marokkobild der Deutschen, das Deutschlandbild der Marokkaner. Passau 1994 (Maghreb-Studien 4), S. 161–170.

[Pretzel 1995] Pretzel, Ulrike: Die Literaturform Reiseführer im 19. und 20. Jahrhundert. Untersuchung am Beispiel des Rheins. Frankfurt am Main [u. a.] 1995 (Europäische Hochschulschriften 1531).

[Putschögl-Wild 1978] Putschögl-Wild, Anna Monika: Untersuchungen zur Sprache im Fremdenverkehr. Durchgeführt an den Ferienkatalogen einiger deutscher Touristikunternehmen. Frankfurt am Main [u. a.] 1978.

[Röhrich 2001] Röhrich, Lutz: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. 5 Bde. 5. Aufl. Freiburg im Breisgau [u. a.] 2001.

[SchmidKP 1988] Schmid, Klaus-Peter: Gebrauchsanweisung für Frankreich. 2. Aufl. München [u. a.] 1988.

[Stagl 1980] Stagl, Justin: Die Apodemik oder „Reisekunst“ als Methodik der Sozialforschung vom Humanismus bis zur Aufklärung. In: Rassem, Mohammed; Stagl, Justin (Hg.): Statistik und Staatsbeschreibung in der Frühen Neuzeit vornehmlich im 16. bis 18. Jahrhundert. Paderborn [u. a.] 1980 (Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Staatsbeschreibung und Statistik 1), S. 131–202.

[Stagl/Orda/Kämpfer 1983] Stagl, Justin; Orda, Klaus; Kämpfer, Christel: Apodemiken. Eine räsonnierte Bibliographie der reisetheoretischen Literatur des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Paderborn [u. a.] 1983 (Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Staatsbeschreibung und Statistik 2).

[Stagl 1980b] Stagl, Justin: Der wohl unterwiesene Passagier. Reisekunst und Gesellschaftsbeschreibung vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. In: Krasnobaev, Boris I. [u. a.] (Hg.): Reisen und Reisebeschreibungen im 18. und 19. Jahrhundert als Quellen der Kulturbeziehungsforschung. Berlin 1980, S. 353–384.

[Steinecke 1988] Steinecke, Albrecht: Der bundesdeutsche Reiseführer-Markt. Leseranalyse, Angebotsstruktur, Wachstumsperspektiven. Starnberg 1988.



[3399] [HahnHeid 1980]; [Mundt 1998], S. 157–159.

[3403] [Baedeker 1998], S. 20/21, 72.

[3404] [Baedeker 1998], S. 5–15.

[3405] [Günter 1991], hier S. 16.

[3407] [Stagl 1980b], hier S. 353.

[3410] Bei Baedeker-Bänden zwischen 90 und 95 Prozent.

[3411] Vgl. etwa [Baedeker 1878], S. 1–16; [Baedeker 1899], S. XII–XXVIII; [Baedeker 1909], S. XI–XLVIII.

[3412] [Lauterbach 1991]; [Lauterbach 1992]; [Fendl/Löffler 1992]; [Gorsemann 1995]; [Pretzel 1995]; [BockhornP 1997]. Vgl. auch von geographischer Seite: [Popp 1994b]; [Popp 1994c]; [Pinkau 1997].

[3413] [Steinecke 1988], S. 17–23.

[3414] [Steinecke 1988], S. 23–28.

[3416] [Öhlberger 1987], hier S. 287.

[3417] [KutterU 1980], hier S. 20.

[3419] [Stagl 1980a], hier S. 144.

[3420] [Öhlberger 1987], hier S. 287.

[3421] [Nicolai 1980], S. 173–196.

[3422] [Baedeker 1977], S. 550, 551, 449, 147/148, 127, 129, 128, 142–144.

[3423] [Elkar 1980], hier S. 51.

[3424] [Stagl 1980b], hier S. 379.

[3425] [KramerD 1982], hier S. 286.

[3427] [Baedeker 1977], S. 450, 235, 54/55, 21.

[3428] Vgl. http://www.wdr.de/tv/service/reisen/archiv/01/0109_1.html. (11.01.01). [Anm.: Zum Zeitpunkt der Publikation nicht mehr online.]

[3429] Vgl. die Taschenbuch-Reihe „Gebrauchsanweisung für ...“ des Piper-Verlags, so etwa [SchmidKP 1988].

[3430] [Baedeker 1998], S. 73.

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