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Tod und Begräbnis (Günther Jontes)[74]

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Entwicklung und Formen der Bestattung

Einen Toten nach dem Hinscheiden noch zu umsorgen, ihn mit symbolischen und praktischen Handlungen zu begleiten und schließlich zu begraben, ist zutiefst menschlich und führt weit in die geistige und materielle Kultur hinein. Für alle Religionen und jedes transzendente Denken ist der Tod ein Durchgangsstadium, das sich die Menschheit von der „Pforte zur ewigen Seligkeit“ oder auch „Verdammnis“, über den Anfang einer Wiedergeburt bis hin zum ewigen Schlaf vorgestellt hat.

Die Art der Bestattung hat in der Geschichte der Menschheit zahlreiche Formen erlangt, die vom Erdbegräbnis über die Leichenverbrennung bis hin zum tibetischen „Himmelsbegräbnis“ und der maritimen Seemannsbestattung reichen. Die Funeral- und Sepulkralkultur der Frühzeit (Beispiel Rom), die Grabanlagen der heidnischen römischen Antike, die Grabmalskunst der Spätzeit, die örtliche Fixierung der Grabstätten im Mittelalter, die schematische Gestaltung der Gräber in der Reformationszeit und die Memorialkultur in Form von Kriegerdenkmälern sind Beispiele für die Vielfalt und Verschiedenheit der Bestattung und deren Verständnis.

Das Bedürfnis nach rationeller Bewältigung der Bestattungsaufgaben und die emotionale Aufhellung des Zeremonienraums, das sich im Zuge der Annäherung von Stadt und Land entwickelt hatte, hat zu neuen architektonischen Lösungen geführt, die für künstlerische Auszierung breiten Raum ließen. Bis heute ist der ästhetische Anspruch von großer Bedeutung, wenn auch oftmals in kommerzialisierter und konfektionierter Form.



[74] Kurzfassung von Ilona Holzbauer

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